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Alt 22.12.2017, 01:26
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Hat jemand eine gute Idee ?

Hallo Ben47,

Zitat:
Bislang habe ich ja noch ein gutes Gefühl, zumal ich generell immer besser funktioniere, je schwieriger zu meisternde Situationen werden. Ich werde dann eher ruhig und kann mich dann auch gut auf die Sache einschiessen.
Besser, man muß das so gut wie gar nicht bei gesundheitlichen Schwierigkeiten anwenden.
Aber es bleibt uns halt nicht erspart.

Bei Deinem Rezidiv liegt vor:
11.2017: Rezidiv FL Grade 3A, Lymphome oberhalb des Zwerchfells.
12.2017: Gestartet mit R-Chop, definitive Therapie noch offen.

Es gab m.W. mal "Überschneidungsbereiche" von Leukämie und Lymphomen.
Weshalb man auch ganz gute Hinweise zu FL und NHL hier finden kann:
https://www.leukaemie-hilfe.de/nc/dl...loadUid%5D=832


Du schriebst u.a.: definitive Therapie noch offen und daß R-CHOP gestartet wurde.
Beides ist ganz gut, selbst wenn es nun durch das Rezidiv verursacht wurde.

V.a. deshalb, weil m.E. die Zustimmung zu einer definitiven Therapie in allererster Linie davon abhängt, wie man selbst die Chancen einschätzt, evtl. auch weiterhin auftretende Rezidive einigermaßen effektiv bekämpfen zu können.

Was umgekehrt formuliert bedeuten soll:
Wie oft man eigentlich so einem LDK "ein's auf die Mütze geben" kann, das ihn wenigstens einigermaßen so "beeindruckt", daß er sich eine Zeit lang nicht mehr rührt.
Was gleichbedeutend mit einem Gewinn an Lebenszeit ist.

Und auch gleichbedeutend damit, welche bzw. wie viele Register man jeweils zieht bzw. ziehen sollte, um den LDK wieder und wieder plattmachen zu können.

Auch ich bin nur Medizin-Laie, denke jedoch, daß in Analogie zur Technik die Frage zulässig sein sollte:
Wozu "überreparieren", wenn wiederholte Reparaturen möglich sind??

Zumal wir Lymphomiker ja gleich zwei "günstigen" Faktoren unterworfen sind, welche es uns erlauben, relativ gelassen die Zukunft erwarten und bewältigen zu können:

1) Wir stehen unter permanenten Nachuntersuchungen, die rechtzeitig genug erkennen lassen, wenn wieder "Kampfmittel" einzusetzen sind

2) Die dominanten und bewährten Kampfmittel sind systemischer Art.
http://www.lymphozyten-info.de/hodgk...-therapie.html


2) bedeutet aus meiner Sicht, daß wir einen LDK (in seinem eigenen System befindlich) an sich auch immer wieder plattmachen können müßten.

Weil dieser Krebs im Lymphsystem entsteht, dort auch ganz gut bekämpft werden kann und wohl auch deutlich davon unterschieden werden muß, wenn LK (z.B. in Form von Wächter-LK) durch (lymphsystem-) externe Krebsherde (z.B. BK) "infiltriert" werden.

Im wahrsten Sinn des Wortes, weil LK tatsächlich Filter sind, die den ganzen Müll aus unseren Körpern herausschaffen.

Zitat:
Der Onkologe hat wegen der relativ kurzen Remissionszeit von 3 Jahren und meinem noch relativ jungen Alters ( 49 ) eine autologe SZT als Konsolidierung vorgeschlagen.

Nun ist mir aber in den letzten zwei Wochen aufgefallen, dass der grosse Knoten am Schlüsselbein kontinuierlich stark geschrumpft ist. Minimum auf die Hälfte des Durchmessers. Dies ist auch objektivierbar, weil man den Knoten nun nicht mehr sieht, und schon ordentlich in die Schlüsselbeingrube langen muss, um ihn zu ertasten. Und es ist genau dieser Knoten der Biopsiert wurde, und er reduzierte seinen Durchmesser schon vor der Biopsie.
sowie
Zitat:
Der Onkologe will die Therapie machen, ich habe aver noch ung. 3 Wochen Zeit, zu entscheiden. Solllte ich zur Sicherheit nochmals ein CT verlangen, um die Dynamik aller Knoten zu sehen ?
Denke, im Lymphsystem laufen Reaktionen ab, die bis hin zur Entstehung eines LDK nur bis zu einem gewissen Grad bekannt sind.
Was umgekehrt bei der Bekämpfung eines Lymphoms genau so Gültigkeit haben dürfte.

In Deiner Situation würde ich unbedingt nach 3 Zyklen R-CHOP eine Kontroll-CT anregen und machen lassen.
Und erst dann entscheiden, was weiterhin "anzuleiern" ist.
Falls das überhaupt erforderlich sein sollte.

Zitat:
Ich habe immer gedacht, dass bei jedem Rezidiv die Lymphomzellen resistenter werden, immer weniger auf die Immunabwehr reagieren und demzufolge auch weniger “waxen und wanen”. Der Onkologe kann sich auch keinen Reim draus machen.
Die Begriffe waxen und wanen sind mir sprachlich (waxen vielleicht gerade noch im bayer. Dialekt (aber dabei ohne e = wax'n, falls damit wachsen gemeint sein sollte )) leider nicht geläufig.
Was meinst Du damit genau?


Was die Rezidive bei Lymphomen anbelangt, bin ich bisher auch nicht so recht weitergekommen.
Obwohl ich gelegentlich schon mal danach suchte, wie das bei erfolgreicher Plattmachung von LDK eigentlich zu verstehen ist.

Was ich bisher glaube, verstanden zu haben, resultiert aus div. Hinweisen zur sogen. Minimalen Resterkrankung (MRD).
Wozu Du auch im w.o.g. leukämie-link etwas findest.

Auf mehr als "Vernarbungen" bin ich dabei aber (noch) nicht gestoßen.
Von solchen Vernarbungen ist aber auch die Rede dann, wenn sich (überstrapazierte) LK (ohne Chemo) zurückbilden.
Wenn ich mir dabei mein Lymphsystem so vorstelle, ist das wohl inzwischen
mit Narben "gepflastert".
Egal - es funktioniert wieder wie eh und je tadellos.

Bei allen evtl. unzulässigen Vergleichen zwischen FL und NHL kann in beiden Fällen ggf. R-CHOP "durchgezogen" werden.

Ich kann Dir nur davon berichten, daß R-CHOP bei meinem eher "böse bösartigen" NHL eine kaum zu glaubende Wirkung hatte.
Prompt und so "durchschlagend", daß nach 6 Zyklen die "angedachten" zwei weiteren (nur noch Rituximab) weggelassen wurden.

Denke, so nach dem Motto:
Wozu "überreparieren", wenn sich sowieso wieder ein Rezidiv einstellen KÖNNTE.
Warten wir doch erst mal ab, ob sich wirklich ein's einstellt.
Das Immunsystem haben wir nun wieder hinreichend "aufgemotzt".
Können es deshalb auch so vor sich hin arbeiten lassen und kontrollieren, bis es wieder "zusammenbricht".
Und dann motzen wir es halt wieder auf - ist doch an sich eine ganz einfache Kiste.
Durchaus auch zum Wohl von uns Patienten.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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