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Alt 14.05.2011, 13:20
ZtGabi ZtGabi ist offline
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Standard AW: Rezidiv so schnell? - Angst um meine kleinen Kinder

Hallöchen Birgit,

vielen Dank für die Information. Eigentlich bin ich ja mit den Ärzten in meinem Krankenhaus mehr als zufrieden. Nur bei dem, der den Port eingesetzt habe, hatte ich wohl Pech. Na, was soll es. Hab es ja überstanden. Dein Angebot bezüglich der Kontaktadresse brauch ich nicht, da ich den Port nach der ersten Chemo nicht habe herausmachen lassen. Welch ein Glück ! So habe ich mir diese Prozedur ein zweites Mal erspart. Aber trotzdem Danke für das Angebot. Ja, das Aussehen ist nicht so schön, vor allem jetzt im Sommer, wo man nur dünne Sachen oder auch mal etwas Ausgeschnittenes trägt. Der Port zeichnet sich ganz deutlich durch das Shirt ab bzw. ist zu sehen, wenn der Ausschnitt größer ist. Aber…..inzwischen ist mir das so was von Wurscht. Ich lebe !...das ist das Wichtigste und wen es stört, der soll mir in die Augen schauen und nicht auf den Port. Zudem gibt es Schlimmeres auf der Welt.
Gefreut haben mich die beiden letzten Abschnitte Deines Beitrages. Ja…so ist es richtig ! Dem Krebs nicht so viel Raum geben in unseren Gedanken,sondern dem Leben. Trotzdem darf auch mal wieder ein Moment kommen, wo man etwas bedrückter und sorgenvoller ist oder auch weinen muss. Das ist ganz normal, aber es sollte nicht die Oberhand gewinnen. Du bist da richtig gut dabei mit der Renovierung des Hauses. Genau solche Ziele sind meines Erachtens nach wichtig und helfen einem, weil man Freude daran hat, daraufhin zu steuern. Als ich die Diagnose bekam, studierte meine Tochter noch. Im ersten Moment sah ich sie mutterseelenallein (bin allein erziehend gewesen) sich durch den Rest des Studiums quälen, hatte Angst, ob sie es überhaupt zu Ende machen würde, was dann aus ihr werden würde. Aber dann war genau dies mein erstes Ziel, was ich mir gestellt habe: Mit ihr gemeinsam in schicken Kleidern zu ihrer Diplomfeier zu gehen und so richtig „auf die Pauke“ hauen.
Vor reichlich einem Jahr hat sie nun das Studium erfolgreich mit 2,4 bestanden, trotz der Umstände (denn es hatte sie doch auch mitgenommen) und wir haben ausgiebig auf dem Diplomandenball gefeiert und getanzt!
Mein nächstes Ziel ist nun, mal mein Enkelkind in den Armen zu halten. Auch wenn das noch eine Weile dauern wird, denn vorher muss sie ja erst einmal heiraten (Freund hat sie aber schon),so gehe ich davon aus, dass ich auch das schaffen werde.
Es sind keine großen weltbewegenden Ziele, aber das Erreichen eines Ziels erzeugt so viel Freude und gibt mir einen riesigen Motivationsschub für die nächsten Ziele. So was könnte kein Psychologe erreichen.
Also erfreu Dich an jeder Wand, die neue Farbe oder Tapete hat, an jeder Veränderung an EUREM Haus. Aber nicht übertreiben beim Renovieren! Achte auf Deinen Körper! Ihr habt alle Zeit der Welt dafür.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Freude dafür und auch in und mit Deiner Familie, aber auch für die nächsten Chemos viel Erfolg und möglichst ertragbare Nebenwirkungen.

Nette Wochenendgrüße…Gabi