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Alt 03.08.2002, 17:35
Gast
 
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Standard die letzten Stunden

Liebe Bettina, liebe Yvonne und alle anderen,

meine Mutter ist vor 5 Tagen zuhause gestorben. Bevor wir (mein Vater und ich) sie nach Hause holen konnten, musste sie aber eine lange Zeit im Krankenhaus verbringen.

Wir konnten die ganze Zeit bei ihr sein; auch im Moment ihres Todes. Näheres kann ich noch nicht schreiben, dafür ist alles noch "zu nah". Aber es scheint viel häufiger zu sein, dass der Sterbende genau dann gehen oder loslassen kann, wenn gerade niemand bei ihm ist. Vielleicht ist es für ihn dann einfach leichter, wie schon Yvonne beschrieb. Das heißt jedoch nicht, dass man ihn dann "im Stich gelassen hätte". Ich denke, dass jeder Mensch im Sterben unterschiedliche Bedürfnisse hat (nach Nähe oder aber auch nach Alleinsein im Moment des Sterbens).

Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass ich besser vorbereitet gewesen wäre, auf das, was in der Sterbephase kommen oder passieren kann. Leider hatte ich für detaillierte Lektüre nicht viel Zeit. Es war gut, dass ich mich wenigstens sehr intensiv mit einer Freundin in der Zeit austauschen konnte. Die Hochs und Tiefs (Hoffnung, Verzweiflung, Enttäuschung, neue Hoffnung ...) rauben einem sowieso ganz schön die psychischen wie körperlichen Kräfte. Daher tut es gut jemanden zu haben, der nicht unmittelbar betroffen ist und einem trotzdem beisteht.

Hilfreich (leider jedoch fast zu spät per Post angekommen) fand ich den Ratgeber "Sterben zuhause" von der IGSL (Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand). Wenn auch dieser Ratgeber ebenfalls christlich geprägt ist (Hintergrund Hospizbewegung), fand ich ihn wiederum in vielen Bereichen einfach sehr "praxisnah" (Tipps zur Mundpflege, Ernährungsproblemen, Sterbeprozess). Ich habe ihn direkt per Internet unter www.igsl-hospiz.de bestellen können (42 Seiten, kostet so € 5-8).

Liebe Grüße
NIC
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