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Alt 01.08.2002, 12:52
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Standard die letzten Stunden

Hallo Petra,

es tut mir leid ich muß erst mal bei meinem Stiefvater nachschauen wie das Buch heißt und dort bin ich erst am Freitag.
Aber ich schreibe es noch bevor ich in Urlaub gehe.

Hallo Bettina,
ich wollte dir auch noch kurz was schreiben.
Meine Eltern haben mich 1 Tag bevor sie gestorben ist gefragt ob ich dabei sein möchte wenn meine Mom gehen muß und ich bejahte.
Ich hätte dabei sein können. Ich habe gewußt das es nur noch Tage ja Stunden sind.
Aber es kam alles so plötzlich.
Ich war am Muttertag noch bei meiner Mom bis abends. Sie war im Krankenhaus seit ca. 10 Tagen. Dann kam ein Pfarrer, den sie wollte seinen Beistand während ihrer Krankheit.
Sie wollte beichten.
Danach so sagte mein Stiefvater war sie sehr erleichtert und sie sah so friedlich aus. Sie strahle Zufriedenheit aus.
Mein Stiefvater übernachtete schon einige Tage im Krankenhaus.
Die Ärzte haben dazu geraten weil sie ja wußten das er dabei sein möchte.
Nachts mußte sie auf Toilette.
ca. 3 Uhr
Sie konnte schwer atmen deshalb saß sie nachts immer am Tisch.
Ich hatte ihr viele Blumen mitgebracht und zum Muttertag habe ich ihr viele Herzen gebastelt und ans Fenster gehangen.
Ich habe ihr schöne Karten hingehängt das sie was zum Anschauen hat.
Mein Stiefvater setzte sich zu ihr. Sie sagte sie bekomme so schwer Luft und sie riefen die Krankenschwester. Auf Anordnung des Arztes (Ferndiagnose-war aber ein normales Krankenhaus) bekam sie eine hohe Dosis Morphium.
3.20
Sie wurde ganz ruhig von dem Morphium. Er nahm sie in die Arme.
Er wünschte ihr eine ganz ganz schöne Reise.
In ihren Augen lag Traurigkeit darüber das sie gehen mußte.
Und das ist es was mir so weh tut.
Sie war doch erst 48 Jahre alt und da ist es noch nicht Zeit dafür zu gehen.
Sie atmete noch bis um 4.00 Uhr.
Dann war sie gegangen.
Aber es war kein Todeskampf es war ein friedliches gehen.
Und das beruhigt mich wieder. Ich habe es ihr so gewünscht das sie wenn sie schon sterben muß das in Frieden tut und in den Armen meines Stiefvaters.
Er hielt sie dann noch eine Stunden in den Armen fest.
Dann um 5.00 Uhr klingelt das Telefon bei mir.
Ich mußte Baldrian nehmen weil ich ganz außer mir war.
Er sagte nur das ich sofort kommen sollte.
Ich mußte 1 Stunde fahren.
Als ich eintrat war mir gar nicht klar das sie schon gegangen war.
Er hatte sie ins Bett gelegt.
Und sie schaute ganz friedlich und erleichtert aus.
Meine Mom war so liebevoll zu allen Menschen.

Ich war froh das mein Stiefvater mich nicht angerufen hat. Es war besser und wichtiger das er meine Mutter in den Armen hielt.

Ich wünsche dir noch viel Kraft Bettina.

Liebe Grüße von Tina
tina-grog@gmx.de
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