Einzelnen Beitrag anzeigen
  #5  
Alt 19.04.2007, 08:24
Ucki Ucki ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.01.2007
Ort: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 66
Standard AW: Entzündung nach Operation am Bein (Ewing Sarkom)

Hallo Andreas,

es tut mir sehr leid für Deinen Bruder, jetzt heißt es für ihn, das möglichst Beste daraus zu machen. Erst alles sacken lassen und dann wieder nach vorn blicken!!! Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan, er ist ja erst 19, aber wo will man die Altersgrenze ziehen? Ich war 43 bei meiner Bein-OP, war auch ziemlich frustriert, konnte nicht mehr joggen, keine langen Spaziergänge machen, sogar die ältesten Rentner haben mich überholt, als ich schweißgebadet mit meinen Krücken um die Talsperren gehechelt bin, ich habe alle gehasst, die rennen oder besser laufen konnten als ich. Ich wurde praktisch körperlich von 100 auf ??? reduziert. Aber das geht vorbei. Eine psychologische Betreuung hatte ich nicht, ich bin selber klar gekommen, aber ich würde so etwas immer annehmen, wird sicher in Münster auch angeboten. Zwischenzeitlich bin ich total glücklich mit meiner Hinkerei, habe Alternativen gefunden, und wenn ich die Wahl hätte zwischen einer Amputation oder dem Tod, denn das Bein hätte sicher den ganzen Körper gegiftet, würde ich immer die Amputation wählen. Das sind jetzt sicher alles nur Floskeln für Dich, aber es geht sicherlich trotzdem wieder aufwärts, aber das dauert. Ich habe am Wochenende beim Radfahren (Liegerad auf 3 Rädern, normales Rad wäre zu gefährlich wegen der Sturzgefahr) einen jungen Mann im Rollstuhl getroffen, der hatte gar keine Beine mehr und ging mit einem Freund und seinem iPod spazieren, er sah nicht sehr unglücklich aus, aber ich konnte ja nur vor die Stirn gucken. Geht Dein Bruder noch zur Schule oder was macht er sonst, was sind seine Hobbies? Das Wichtigste ist jetzt, dass er noch lebt!! Ich denke, das Überleben steht jetzt im Vordergrund. Wo ist das Bein amputiert, kann er eine Prothese tragen?

Viele liebe Grüße,

Ulrike
Mit Zitat antworten