[Fe1959]

Zitat von Christine R.

Und ich glaube nicht, dass viele Ehen wegen der Sexualität kippen, oft sind viele andere Gründe dafür verantwortlich und dieser Grund der Suxualität wird vorgeschoben.[U] Aber manchmal kommt ja der Appetit beim Essen
Vielleicht vorher gar nicht so viel darüber nachdenken, ob oder ob nicht, einfach das "Essen" anfangen.

Christine

Hallo meine Lieben,

JUHUUU - endlich wird auch dieses Thema mal "offener" angesprochen...
Als ich die Antwort von Christine gelesen habe, habe ich innerlich absolut zugestimmt - insbesondere, dass "viele andere Gründe" für das "Kippen" in der Ehe verantwortlich sind.

Wenn ich zum Zeitpunkt meiner Diagnose noch mit meinem Ex-Mann zusammen gewesen wäre, hätte ich diese Zeit auch nicht mit ihm durchstehen können. Das liegt daran, dass auch wir in unserer Ehezeit nicht offen über DAS Thema reden konnten. Das lag weniger an mir, sondern er ist eher der Typ "Verdränger" und Pessimist.... Unsere Ehe ist eben nicht nur DARAN gescheitert. Es gehören eben immer Zwei dazu...
Zum Zeitpunkt der Diagnose war ich zwei Jahre mit meinem jetztigen Partner (eine Fernbeziehung) zusammen und ER hat zu mir gehalten, mich immer wieder aufgebaut (er ist ein notorisch Positiv-Denker ) und mit ihm konnte ich - und kann ich noch immer! - sehr offen mit dem Thema Sexualität reden.

....Uns verbindet soooo... viel, was spielt da GV für eine Rolle ? Aus meiner Sicht eine Untergeordnete.

Auch DA muss ich Christine Recht geben....
Er hätte sich auch genausogut sagen können: Warum soll ich mich damit belasten? Unsere Beziehung hat zwar anders begonnen wie "normal", aber inzwischen gibt es eben andere Wertigkeiten wie die Sexualität.
Ein Arzt in der AHB in Freiburg hat mir gesagt, dass die Lust nicht verschwindet, weil die Östrogene weg sind. Die Schleimhäute trocknen zwar aus, aber da gibt es genügend Gleitmittel (traut euch doch mal in einen z.B. Beate Uhse Laden zu gehen... ).

Die Lust passiert im Kopf. Und da haben wir wohl zuviel Erwartungen und die blockiert. Angst vor "Versagen" oder die Erwartungshaltung, dass wir keinen Höhepunkt haben. Ich habe inzwischen gelernt, dass DAS nicht wichtig ist, wenn man mit seinem Partner offen über alles spricht.

Ich bin jetzt mal provokativ: Wie war es denn z.B. in der Teenagerzeit? Da "durften" noch keinen GV haben, also was haben wir gemacht???
Meine Lust war vom Zeitpunkt der Diagnose bis ungefähr Oktober auch nicht da, aber ich merke.... sie kommt wieder. *freu* Ich denke, das hängt auch damit zusammen, dass wir den GV nicht zum Hauptthema machen.
Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass wir uns nicht jeden Tag sehen und uns aufeinander freuen. Und auch da gibt es Treffen, an denen nichts "passiert".

Noch ein Tipp von mir: Probiert doch mal ein Wochenende in einer anderen Stadt (mal ohne Kinder bzw. das gewohnte Umfeld) in einem Hotel mit einer grooßen Badewanne.... oder beschäftigt euch mal mit dem Thema Tantra. (Muss ja nicht bis ins Detail "angewandt" werden. )

Ich denke einfach, eine offene Kommunikation mit dem Partner (und meistens liegt´s ja an den Männern, die nicht offen mit dem Thema Sexualität umgehen...) und wirklich tabulos mit ihm reden, dann kann man viele Spielarten der Sexualität ausprobieren und sogar an sich selbst Neues entdecken....

Ich möchte jetzt bitte nicht falsch verstanden werden oder jemandem "auf die Füße" treten.... (ich bin jetzt fast 47, mein Partner ist 50.... ), aber ich lasse mich nicht "unterkriegen", nur weil ich jetzt in die Wechseljahre geschickt worden bin. Vergesst die Östrogene.... ihr habt noch das Testosteron und das ist ja bekanntlich ein männliches Hormon.

Bleibt einfach offen für neue "Spielarten"....

In der Hoffnung, dass DAS Thema hier noch lange ein Thema bleibt und (zumindest) wir Frauen uns austauschen können....

noch einen schööönen Sonntag und
Liebe Grüße
Fe