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Alt 23.04.2007, 01:15
Nightschlumpf Nightschlumpf ist offline
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Standard AW: Speiseröhrenkrebs... Theorie.. und die Praxis ?

Hallo.

Der PC war noch nicht mal richtig abgekühlt, nachdem ich den letzten Beitrag geschrieben hatte, dann hatte Papa einen kompletten Zusammenbruch zuhause und musste wieder retour ins Krankenhaus.
Es ging rapide bergab: Magenentzündung, Magen ausgepumpt (alles raus, was er sich mühsam durch die Magensonde zugeführt hatte (ca. 1,5 kg)), Infusionen, Bluttransfusionen.. ein Tag ging´s ihm besser - dann wieder schlechter - wieder etwas besser...
Der Körper ist voll mit Wasser: Füße, Waden, Knie, tageweise Hände und Arme. Der Bauch ist aufgedunsen wie bei einem verhungernden Kind aus Äthiopien. Nur noch Haut und Knochen. Nun ist er also fast 3 Wochen wieder im Krankenhaus.
Die Ärztin sagte mir letze Woche, dass das Endstadium begonnen hat (na ja - das sehe ich leider auch). Es gibt keine Hoffnung mehr. Chemo und Bestrahlung sind kein Thema mehr. Wenn alle Glücksfälle auf einmal eintreffen würden, dann wird es dennoch kein Jahr mehr sein. Wahrscheinlich aber viel weniger. Weihnachten ade...
Habe eine Woche gebraucht, um nicht jedesmal allein beim Gedanken daran loszuheulen. Die letzten Tage waren bei ihm wieder besser - bis zu einem Rückfall Freitag Nacht (Magen wieder entleert).
Ich habe so viel zu organisieren (es muss ja zu Hause alles vorbereitet sein, wenn er aus dem Krankenhaus nach Hause kommt), so dass ich außerhalb meiner Arbeit bis tief in die Nacht nur am Telefonieren bin (nebenbei auch noch Familie zusammenhalten und auf den neuesten Stand bringen). Die Nächte sind zu kurz und zur Ruhe komme ich auch nicht. Wie gut, dass der Verdrängungsmechanismus bei mir bei der Arbeit in Ordnung ist (solange mich keiner anspricht auf das Thema) und danach funktioniere ich eben, weil es so sein muss. Keine Ahnung, wie es weitergeht. Organisatorisch habe ich das alles halbwegs im Griff - seelisch haut es mich immer abends um, wenn ich alleine bin, und das letzte Telefonat erledigt ist (so wie jetzt).

Müde erschöpfte Grüße
Nightschlumpf
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Die Dinge, auf die es im Leben wirklich ankommt, kann man nicht kaufen. (Wiliam Faulkner)
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