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Alt 10.10.2009, 10:43
Andi Frenzel Andi Frenzel ist offline
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Standard AW: Neu und viele Fragen

Hallo Andi,

Ich habe nochmal in der Leitlinie der European Germ Cell Cancer Consensus Group (EGCCCG) von 2004 nachgelesen (immer empfehlenswert). Zur Residualtumorresektion bei Nichtseminomen empfiehlt liest man:

"Neither any imaging procedures (including PET) nor any prognostic model have been able to reliably predict residual mass histology. [...] Therefore, in patients with a residual mass >1 cm and normalisation of tumour markers the residual masses have to be resected."

Also alle Restbefunde über einem Zentimeter werden sicherheitshalber operativ entfernt, weil man nicht vorhersagen kann, was drin steckt. Ob das PET in Österreich Standard beim Restaging ist, weiß ich leider nicht. Wenn sich aber in den letzten Jahren die Möglichkeiten beim PET nicht dramatisch verbessert haben, werden auch die Ösis nicht mehr Informationen aus dem PET herauslesen können.

Das Kontroll-CT wird wohl einige Zeit nach dem Ende der Chemotherapie gemacht werden. Wann die RLA (wenn nötig) angesetzt wird, dürfte von deinem körperlichen Zustand abhängen (Leukozyten etc.).

Wichtig ist jetzt, dass du mental auf dem Teppich bleibst und erstmal nur an den nächsten Schritt denkst, also den dritten Zyklus. Was danach kommt, wird man sehen. Ich kenne das, wenn man den riesen Berg vor sich sieht und denkt, das schafft man nie. Schritt für Schritt geht es dann aber doch, und es wird der Tag kommen, an dem man auf den ganzen Mist zurückblicken wirst.

Im Übrigen ist die RLA ist nicht schlimm, unter Umständen kann man sie auch minimalinvasiv machen. Insgesamt verschlechtert sich die Prognose durch den Übergang vom Stadium I zu IIA nur im statistischen Zehntelbereich, also faktisch so gut wie gar nicht. Wichtig ist, dass deine Tumormarker fallen.

Viele Grüße
Andi
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