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Alt 17.01.2009, 23:24
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Registriert seit: 15.02.2008
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Standard AW: Meine Mama hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom.:-(((

Hey Jasmin ....

ich hab gute neuigkeiten für Dich. Ihrer zwei: Erstens: Du bist hier im Kreis der verstehenden. Frag mal Annika nach den Minenfeldern zuhause, oder Thess oder mich. Wir kennen das alle. Allerdings haben wir einen kleinen Vorteil Dir gegenüber; wir sind in die Stimmungsschwankungen und den "Unmut" über alles und nichts hinein gewachsen. Es wurde Stück für Stück mehr, aber auch zwischenzeitlich weniger. Die zweite: Es liegt zum einen ganz sicher an der Erkrankung, der damit einhergehenden Angst, den Kampf zu verlieren aber auch (bei meiner Ma war es zum 90 % so) am Cortison. Nimmt sie welches zur Zeit? Ich bin fast sicher. Meine Ma war teils so geladen und unzufrieden, dass ich bei dem leisesten Hauch eines Fehlers (oftmals war nicht mal einer nötig) eine neue Frisur hatte, ich kam mir vor wie im Windkanal. Es war schwer damit umzugehen. Meine Ma erklärte mir irgendwann, dass sie in der REgel schon während dem Sauer werden merkt, dass es falsch ist. Aber eben auch, dass sie sich dann nicht mehr abbremsen kann. Deine Ma wird vermutlich viele kleine Nebenwirkungen haben über die sie vielleicht nichtmal spricht. Die Summe ist vermutlich mehr als strapazierend und wird durch Cortison mehr als verzehnfacht. Wenn ich daran denke, wie es mir geht - vor allem aber meinem Umfeld - wenn ich fiese zahnschmerzen habe, dann habe ich eine idee davon.

oft habe ich mir den schuh angezogen und habe geweint. geweint in der überzeugung, dass ich machen kann was ich will, ich würde ihr nie entsprechen. diese "stimmungen" sind inzwischen lange vorbei und meine mutter versucht immer cortison einnahmen zu umschiffen. natürlich haben wir ihr gesagt, dass sie das nicht soll, wir wissen ja woher es kommt und das ist allemal besser zu ertragen als das es ihr nicht gut geht.

ihrem onko hat sie mal gesagt, entweder wir reduzieren das cortison, oder ich bringe meine famiie um - falls sie mich nicht vorher killen

vielleicht hilft dir das ein bißchen. lass dir zeit hinein zu wachsen und bis dahin such dir einen richtig guten boxsack

und was das nicht bewegen angeht: bitte glaub mir, chemo macht tausendfach mehr als wir sehen. es ist unheimlich kräftezehrend. und leider ist es nunmal so, dass der körper von chemo zu chemo etwas länger braucht um sich zu erholen. ich hatte bei meiner ma den gleichen eindruck. bis ich mitbekam, wie tief traurig sie war wenn sie sich einen weg oder eine sache, die sie erledigen wollte, vorgenommen hat und in der hälfte kapitulieren musste. es war schlimm, das zu sehen. noch schlimmer sicherlich es zu erleben. ich habe gemerkt, dass sie die zeiten wo sie spürte dass sie mehr kann derart ausgenutzt hat, dass sie am ende des tages die quittung bekam. seither habe ich nciht mehr versucht, sie zu motivieren. sie war motiviert bis unter die fußspitzen. aber die kraft hat schlicht gefehlt. sie kam aber wieder. ganz ehrlich.
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Liebe Grüße - Bibi
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Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens

Geändert von Bianca-Alexandra (17.01.2009 um 23:27 Uhr)
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