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Alt 30.07.2018, 16:43
monika.f monika.f ist offline
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Standard AW: Wie kräftezehrend ist eine Lebermetastasen-OP?

Hallo Kamarina,

ich habe Deine Beiträge vom Juni gelesen, also ist die Leberteilresektion nicht durchgeführt worden? Im Grunde ist bisher gar nichts gemacht worden?

Was ich bisher in meinem Bekanntenkreis, bei meiner Mutter und auch was meine Erkrankung (Karzinom im Rachen 2013 und 2017 Speiseröhrenkrebs) angeht, gelesen habe, so sind Lebermetastasen in ihrer Gefährlichkeit abhängig vom Ersttumor. Bei einem Bekannten ist das ein neuroendokriner Tumor im Dünndarm, er lebt seit 15 Jahren mit nicht kleinen Lebermetastasen. Beim Speiseröhrenkrebs sind Lebermetastasen hingegen kaum operabel und eine schlechte Prognose.

Bei Darmkrebs werden die auch mit SIRT ('nuklearmedizinische Bestrahlung') behandelt, meine Mutter hatte die Methode bei den Metastasen vom Gallengangskarzinom. Ist nicht unumstritten.

Was ich aber noch zu Chemotherapie, Operation und Gewicht sagen möchte: Nach meiner Diagnose im Oktober 2017 hatte ich die Option, vor der Operation eine Chemotherapie und eine Bestrahlung zu machen. Das war nicht die Höchstdosis, aber ich hatte große Angst davor, zumal ich auch nur 52 kg bei 168 cm wiege. (Allerdings schon seit Jahren.) Die Chemotherapie waren 4 Infusionen im wöchentlichen Abstand, zusätzlich zu dem Zytostatikum habe ich Medikamente gegen Übelkeit bekommen. Und ich hatte wirklich keine Beschwerden, habe sogar (Kortison war auch dabei) mehr Hunger gehabt und 1 Kilo zugenommen. Haare sind schon ausgefallen, aber nicht alle. Von der Bestrahlung hatte ich leichten Juckreiz auf der Haut, aber das war es dann auch schon.

Dann die Operation, es wird geschätzt, dass man 10 bis 20 % an Gewicht verliert. In den USA ist es üblich, eine Sonde zu legen, aber mir wurde das nicht vorgeschlagen. Im Krankenhaus dann Infusionen (Flüssigkeit), einmal ein Beutel mit Flüssignahrung intravenös. (Hatte auch meine Schwiegermutter nach der Darmkrebsoperation und meine Mutter nach ihrer Behandlung.) Da gibt es schon einige Möglichkeiten, damit man nicht verhungert.

Bei mit hat es offenbar ohne diese Maßnahmen geklappt, ich habe ca. 1 Kilo weniger als vor der Diagnose. Säfte usw. haben ja auch Kalorien.

Mit den Erfahrungen würde ich keine Angst mehr haben, eine Behandlung wegen Untergewicht nicht durchzustehen. Deswegen sollte sich Dein Vater das mit der Chemo vielleicht noch mal überlegen. Er kann es ja auch einfach mal versuchen, abbrechen geht immer. Ich denke, das ist besser als gar nichts machen. Dann kann man auch besser hoffen!

Alles Gute Euch,

Monika
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