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Alt 01.03.2011, 20:12
MWinni MWinni ist offline
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Standard AW: Nachtschweiß, Hoden- und Bauchschmerzen nach Chemo

Hallo zusammen!

Vielen Dank für eure Rückmeldungen, hat mir sehr, sehr über die Tage geholfen! :-) Versuche euren Rat zu beherzigen und nicht zu viel in mich reinzuhören – und meinem Körper noch mehr Zeit zur Erholung zu geben. Ich halte es auch für normal, dass man schneller was mit der alten Erkrankung in Verbindung bringt (früher hätte ich niemals bei irgendwas an Krebs gedacht) – aber man muss über die Zeit sicher einen guten Mittelweg finden.

@andi: Dass mit dem AFP-Wert-Sprung hätte mich z.B. sicher auch beunruhigt, wie hoch war der da maximal? Angeschwollene Lymphknoten sind bei ner Grippe ja eigentlich nichts außergewöhnliches, aber auch da kann ich verstehen, dass dich das nicht ganz kalt gelassen hat.

Ich war heute bei meiner Onkologin, die nach einer äußerst kurzen Untersuchung (Abtasten der Leistenregion) und meiner Schmerzbeschreibung urteilte, dass die Schmerzen wohl vom Rücken (!) kommen. So Recht glauben wollte ich das zunächst nicht (sowas hatte ich noch nie!), aber ich war anschließend noch beim Osteopath, der am Rücken eine Stelle lokalisiert hat, an der ein Muskel nahe der Wirbelsäule (ich glaube L3/L4) „total verknotet“ ist – und die Stelle würde zur Ausstrahlung in die Leisten- und Oberschenkelgegend passen. Außerdem habe ich eine Verhärtung in der Leiste und in den Adduktoren – wahrscheinlich jeweils Folge von Muskelproblem Nummer 1, da haben die anschließend auch dicht gemacht. Ganz sicher ist sich der Osteopath nicht, dass das wirklich die Ursache für meine Schmerzen ist, aber es ist gut möglich. Will zur Abklärung auch sicherheitshalber nochmal zum Urologen, weil der Hoden bei Anhebung weh tut und das eigentlich auch immernoch für eine Hodenentzündung sprechen würde. Leider habe ich den heute nicht mehr erreicht, mal schauen ob er mich kurzfristig noch empfängt oder erst nächste Woche (hier ist ab Donnerstag Karneval und ich ab Freitag 4 Tage an der Nordsee zum hoffentlich erfolgreichen Ausspannen).

Was das Schwitzen angeht, hab ich noch keine wirklich überzeugende Erklärung. Die Onkologin meinte dazu nur kurz, ich hätte ja im Dezember erst CT gehabt und das könnte von nem unterschwelligen Infekt oder auch vielem anderem kommen. Meinen MRT Abdomen-Termin Ende März wollte sie jedenfalls nicht vorverlegen. Statistisch betrachtet ist ein Sekundärkrebs und ein Rezidiv sehr unwahrscheinlich, schätze darauf beruft sie sich auch erstmal. Ich denke, ich warte dann jetzt auch erstmal ab wie sich das Schwitzen weiter entwickelt, zumal ilmarinen ja auch zumindest noch 2 Monate nach der Chemo (bei mir sinds jetzt bald 3 nach Chemo-Ende, auch wenns mir weniger vorkommt) den Nachtschweiß hatte – vielleicht wird’s ja nächste Woche auch wieder weniger, das würde mich beruhigen, denn ein Infekt kann da ja eigentlich nicht ewig irgendwo verweilen. Man hat beim Wachwerden nachts immer gleich ein ungutes Gefühl, weil man das Schwitzen mit dem Krebs in Verbindung bringt. Alpträume hab ich aber nur ganz selten mal und schlafe bis auf Ausnahmen wie z.B. letzten Freitag als ich richtig schiss bekam, eigentlich auch gut durch bzw. schnell wieder ein wenn ich vom Schwitzen die Klamotten wechseln muss.

Was die Blase angeht, hab ich mir das auch so erklärt, dass die Chemo eine große Belastung für die war. Das wird im Moment auch so langsam etwas besser – gleichfalls die Magen-Darm-Probleme.

Zum Gewicht: Meine Muskulatur ist glaub ich mehr oder weniger nicht mehr vorhanden ;-) Abgenommen habe ich wahrscheinlich weiter, weil ich ja kaum was gut essen konnte. Kontrolliere jetzt seit ner guten Woche akribisch das Gewicht. Im Moment bleibt es immerhin konstant bei 60 rum aber ich kann wie gesagt auch wieder besser essen, gestern und heute sogar Nudeln – also ordentlich Kohlenhydrate. Dazu gibt’s ein Eiweißpräparat, das auch Gewicht bringen soll. Hoffe dass ich dann bald auch die ersten Effekte habe und das Gewicht endlich wieder raufgeht. Würde dir liebendgern ein paar Kilo abnehmen ilmarinen. Hatte im Vorfeld der Chemo gelesen, dass hinterher viele was zunehmen, weil der Stoffwechsel nicht mehr so angeregt wird, vielleicht ist das bei dir der Fall? Ich finde auf jeden Fall, ein gesundes Gewicht gehört zu einem gesunden Körper :-)
Mein Physio meinte ich muss auf 65 rauf, ehe wir mit Muskelaufbau beginnen können – bin halt total abgemagert. Richtig Sport hab ich ansonsten auch noch nicht gemacht – spazieren gehen und etwas Gymnastik ist alles was man als „sportähnlich“ bezeichnen kann. Die Magen-Darm-Probleme und die langwierige Hodenentzündung im Dezember/Januar haben mich hauptsächlich davon abgehalten, mal mehr zu probieren

In Reha will ich auch noch gehen, aber erst wenn ich wieder halbwegs auf dem Damm bin, damit ich da auch ordentlich Gas geben kann – ich hoffe, dass ich im Mai fahren kann. Wann müsste ich dann eigentlich den Antrag stellen? Wahrscheinlich schon so Mitte März rum oder?
@ilmarinen und andi: Wie war denn eure Reha-Einrichtung so? Könnt ihr die empfehlen? Oder habt ihr sonst nen Tipp für ne gute Reha-Klinik? Die Entfernung von Köln ist mir eigentlich wurscht. Meine Hausärztin meinte zu mir: „Bloß keine urologische Rehaeinrichtung – da hätte ich ja nur 70+-Leute mit Protasta-Karzinom.“ Das würd mich glaub ich dann wenig weiterbringen.

Freu mich wenn sich hier vielleicht noch mehr Leute mit ähnlichen Symptomen melden, gerade was den Nachtschweiß angeht – letzte Nacht musste ich schon wieder 3 Mal die kompletten Klamotten wechseln.

Viele liebe Grüße

Marc