Thema: Mein Opa
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Alt 29.09.2004, 14:53
Gast
 
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Standard Mein Opa

Liebe Alex K.,
ich bin bereits 37 und habe auch meine eigene Familie, aber meine Eltern wohnen auf dem gleichen Grundstück, deshalb haben wir ein sehr enges Verhältnis. Auch von mir an Dich mein herzliches Beileid. An dem Tag, an dem Dein Papa verstarb, war die Beerdigung meines Vaters. Ein schrecklicher Tag also für uns beide!! Ich verstehe eigentlich nicht, weshalb unseren Vätern so wenig Zeit geblieben ist. Bei meinem Vater war eine Metastase an der Nebenniere, die ja nicht lebensnotwendig ist, ansonsten auch keine weiteren Metastasen. Verstorben ist er an Nierenversagen und einer Lungenentzündung. Eigentlich sollte er jetzt zur Anschlußheilbehandlung sein, war schon alles bewilligt. Die Ärzte haben wohl auch nicht mit solch einer plötzlichen Wendung gerechnet. Wir alt war Dein Papa? Meiner war gerade 63 und wie gesagt immer "fit wie ein Turnschuh", bis eben durch einen Zufallsbefund im Rahmen einer Herzuntersuchung (weil das EKG nicht so toll war) dieser "Schatten auf der Lunge" entdeckt wurde.
Ich komme mit der Sache auch nicht klar, habe irgendwie ertmal alles "weggepackt" und versuche meiner Mama zu helfen. Ich denke immer, es kann einfach nicht wahr sein, selbst wenn ich vor dem Grab stehe. Ich glaube, das dicke Ende kommt erst noch, wenn ich irgendwann begreife, dass er wirklich nicht mehr wiederkommt! Wenn ich im Haus bin, denke ich ganz oft, ich höre ihn unten auf dem Hof reden und dann fällt mir ein, das das ja gar nicht sein kann.Es ist einfach nur schrecklich!!!!!
Wurde Dein Papa noch mit Chemo und Bestrahlung "gequält"? Bei meinem Vater das ganze Programm, Chemo mit sämtlichen Nebenwirkungen, mehrere Bluttransfusionen, dann Bestrahlung, bei der er dann am ganzen Körper eine Pflasterallergie bekommen hat. Ich glaube, diese 6 Monate haben mein Leben geprägt. So schlimm es sich anhören mag, aber falls ich mal Lungenkrebs bekomme und man kann nicht operieren, dann lass ich micht gar nicht behandeln. Wie uns jetzt gesagt wurde, hilft die Chemo bei Lungen-Ca.nur bei ca 20 % der Erkrankten. Manchmal denke ich, ohne die ganzen Behandlungen würde er noch leben und hätte diese schlimme Zeit nicht durchstehen müssen.

Ich wünsche Dir und allen anderen, die dies hier lesen ganz viel Kraft, ich glaube aus diesem Forum kann man viel Kraft schöpfen!! In diesem Sinne liebe Grüße
Susanne
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