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Alt 31.01.2002, 14:33
Gast
 
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Standard Gebärmutterhalskrebs

Hallo an alle,
ich bin 34 Jahre alt und bin an einem unheilbaren Cervix-Karzinom erkrankt.Das ich Krebs habe weiss ich seit Juli 2001,dass ich daran sterben werde,erst seit September 2001.Bisher habe ich mich geweigert mit anderen Betroffenen in Kontakt zu treten,weil ich immer dachte,dass jeder Krebs,jeder Mensch einzigartig ist.Nachdem ich mir die vielen Briefe durchgelesen habe,musste ich einsehen,dass wir alle im gleichen Boot sitzen.Die Angst vor diesem Krebs,die Sorgen unserer Angehörigen,die Ohnmacht.Ich habe lange Zeit gebraucht,bis ich soweit war,überhaupt Fragen zu stellen.Vorher war die Angst vor den Antworten einfach zu gross.Viele Dinge habe ich einfach hingenommen ohne sie in Frage zu stellen,war somit ein bequemer Patient.Psychisch ging es mir zu der Zeit bedeutend besser,habe meine Krankheit versucht zu ignorieren.Das so etwas auf Dauer nicht gut gehen kann ist ja logisch.Jetzt kenne ich die ganze Wahrheit,kann offen damit umgehen,kann darüber sprechen ohne zu weinen.Mir wurden teilweise meine ganzen Hoffnungen von der Schulmedizin genommen.Vielleicht wird irgendwann das eintreten,was man mir prophezeit hat,aber ganz sicher werde ich mich nicht aufgeben,egal was noch passiert.Ich habe in dem letzten halben Jahr so viel durchgestanden und habe so viel gelernt,dass ich mit Sicherheit sagen kann,dass es sich immer lohnt zu kämpfen,auch wenn mann sich oft allein, trotz vieler Freunde und Angehörigen, fühlt.Ich bin noch nicht soweit,dass ich jeden Tag als Geschenk sehe,dafür gibt es einfach zu viele schreckliche Tage.aber ich bin soweit,dass ich den Kampf gegen diese Krankheit aufnehme.Jeden Tag ein bisschen mehr.Ich würde mich freuen mit anderen Betroffenen,sei es Angehöriger oder selbst erkrankt,in Kontakt zu treten.
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