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Alt 23.03.2008, 07:32
AnnaLu AnnaLu ist offline
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Standard AW: NHL-Meningeose, sekundundäres ZNS-Rezidiv

guten morgen ihr lieben,

gestern morgen hat unser doc aus dem neuen port direkt den liquor entnehmen und auch gleichdas rituximab reinspritzen können. Davon hat mein mann nichts gemerkt, das war schon wesentlich besser als die doofe spritzerei in den rücken.
Leider ist der allgemeinzustand nicht besonders toll. Mein Lutz hat eine Lungenentzündung (kennen ja viele), die ist dadurch entstanden, dass durch die vielen Nervenstörungen auch das zwerchfäll hängt und somit ein teil der lunge nicht mehr richtig belüftet wird. Mittlerweile hat er auch schlimme nervenschmerzen in den beinen, er traut sich nicht mehr aufzustehen, auch die linke hand wird immer schwächer, so dass er jetzt auch mit dieser hand nicht mehr richtig greifen kann. Der Arme wird immer hilfloser.
Meine Schwiegermutter und ich, wir haben beide kurz den Gedanken gehabt, dass es irgendwie nicht schlimm gewesen wäre, hätte er die narkose nicht überlebt.
Unser doc hat mich auch darauf angesprochen, ob er, wenn es schlimmer wird, auf die intensivstation verlegt werden soll. wir haben das abgelehnt. ich habe ihn auch gefragt, wieviel Zeit wir noch haben werden, er sagt, dass es ganz schlecht einzuschätzen ist, aber es versagen immer mehr nerven..., es kann schnell gehen, es kann aber auch noch dauern.
auf zevalin habe ich ihn auch angesprochen, er sagte, dass er darüber auch schon nachgedacht hat, aber es wäre weltweit noch nie in den liquor gespritzt worden. Das traut er sich nicht.

ich weiß noch genau, wie es mit uns angefangen hat, und dass ich immer über ihn gespottet habe: nach unserer ersten gemeinsamen nacht in meiner wohnung, lag sofort seine unterwäsche in meinem kleiderschrank und ich bin ihn einfach nicht wieder los geworden!!! ich hatte noch nie einen mann, der so wie eine klette an mir hing. 14 Tage später war Nikolaustag und er hat mir einen (für damalige verhältnisse) sündhaft teuren ring geschenkt, der so gut zu mir paßt, dass auch mir klar wurde, dass dieser Mann der richtige ist. Und seitdem halten wir zusammen wie pech und schwefel. ich bin die kühle denkerin und er ist der warme fühler, eine wunderbare ergänzung für jeden von uns. ich kann mir nicht vorstellen, wie ich ohne seine Wärme zurechtkommen soll. Wir sind beide so unendlich traurig. Er versucht mich immer zu trösten und strahlt mich mit seinen hübschen augen an und im nächsten moment heulen wir wieder.

Ich wünsche euch allen mehr glück und dass alle wieder gesund werden.
Schöne Ostern und liebe grüße
antje
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Mein Mann (48) hat am 15.10.07 den Kampf gegen den Krebs (NHL) aufgenommen und ihn am 1.4.08 verloren. er wird in Gedanken weiterhin bei mir sein.
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