Thema: Positives!!!
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Alt 18.04.2006, 21:37
GT-Oldschool GT-Oldschool ist offline
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Standard AW: Positives!!!

Hallo liebe Forumsmitglieder,

zuerst einmal vielen Dank an alle, die den Mut und die Kraft haben, in diesem Forum einige Zeilen zu schreiben. Mir hat es in der letzten Zeit sehr viel geholfen.
Nun kann ich Gott sei Dank auch hier unter "Positives" ein bischen was berichten. Vorgeschichte: Im November / Dezember 2004 hatte mein Vater (Wird im Juni 2006 60 Jahre alt) bereits eine Operation eines Sigmakarzinoms (T2 N0). Es folgte eine OP ohne vorherige oder folgende Radio/Chemotherapie. Die OP ist gut veraufen, es wurde nichts in den Lymphknoten oder den anderen Organen gefunden, keine Methas. Originalton der Ärzte: Herzlichen Glückwunsch, sie sind geheilt! Puh, Super...- Dachten wir uns. Am 9. Dezember 05 nach immer heftiger werdenden Schluckbeschwerden dann die Diagnose. SPRK. (T3 N0) Die ganze Familie am Ende. Wo wir doch Weihnachten 2003 (28.12.) erst meine Schwiegermutter verloren hatten, ebenfalls Krebs. Dann im Januar 2005 meinen Onkel, im Februar meinen Opa, im März meine Oma (Die Eltern meines Vaters). Aber jetzt bin ich ja Off-topic. POSITIVES: Nachdem wir den ersten Schock nach der Diagnose überwunden hatten, ging es los. Nachdem wir etwas aufdringlicher wurden, wie es denn nun weitergeht, ging es dann auch Schlag auf Schlag. CT, Port setzen (zum Jahreswechsel), PEG-Sonde legen, Vorstellung in der Uni-Klinik Göttingen. Dann, ab 2. Januar 06 Radio/Chemotherapie die wie folgt ablief: 1. Woche kombinierte Therapie, wobei am 1. Tag Cisplatin verabreicht wurde und für die nächsten 4 Tage "transportabel" das 5FU an seinem Gürtel hing. Dann war geplant 3 Wochen "nur" zu Bestrahlen, um in der 5. Woche wieder eine Kombi zu machen. Irgendwie hat die Absprache jedoch nicht funktioniert und es wurden aus geplanten 5 Wochen dann 6 Wochen. (In der 6. Woche dann die Kombi, jedoch alle 6 Wochen Bestrahlung) Mein Vater hat die Therapie Super vertragen. Kaum Nebenwirkungen. Ein bischen Müde ab und zu, eine sehr "gesunde" Gesichtsfarbe, minimaler Haarausfall, für Aussenstehende nicht sichtbar. Unfassbar: Während der Therapie hat er an Gewicht zugelegt! Zuerst mit 2 Ampullen Nahrung durch die PEG-Sonde, dann, während der Therapie mehr und mehr durch normale Nahrungsaufnahme. Blutergebnisse während der Therapie: Super. Nach den 6 Wochen hatten wir (er) noch 8 Wochen Pause, dann ging es ab in die Uni-Klinik in Göttingen. Ach ja, vorher hat er natürlich noch einmal eine Spiegelung bekommen. Dort war der Tumor praktisch nicht mehr sichtbar, auch beim CT. Essen konnte er inzwischen wieder fast normal. Nur wenn er zu gierig war und eine große "Brocke" hatte, bekam er Probleme. So, am 4. April ist er in die Klinik gekommen und am 6. ist er Operiert worden. Keine komplikationen, nur ein wenig Wasser in der Lunge. Aber das hat er mit Atemtraining mittlerweile im Griff. Der untere Teil der Speiseröhre wurde entfernt, der Magen geklammert und hochgezogen. Dann kam letzte Woche der Befund der Pathologen: Keine Krebszellen mehr zu finden! Weder in dem Stück Speiseröhre, noch in den Lymphknoten. Und heute bekam er noch einmal die Nachricht, sie hätten noch einmal "gesucht"?? und nichts gefunden... (Versteh ich zwar nicht ganz, aber egal) Tja, wenn das nichts Positives ist? Jetzt warten wir auf seine Entlassung und freuen uns schon darauf, mit ihm wieder schöne Italienische Vorspeisen, oder Rehragout, oder ... egal was, hauptsache mit ihm gemeinsam, Essen zu können. Allen hier im Forum möchte ich gerne sagen: Kopf hoch! Am Anfang dachte ich das ich das nicht packe (dabei war ich doch gar nicht der Patient...) Aber mein Vater hat mir gezeigt, wie das geht. RESPEKT.

Vielen Dank noch mal an diejenigen, die das Forum ins Leben gerufen haben und natürlich an alle die ihren Beitrag hier veröffentlicht haben.

Viele Grüße aus Nordhessen

Carsten
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