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Alt 26.04.2013, 21:40
Anka85 Anka85 ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom - Ängste...

Hi Arne,
bei mir läuft es im Moment ähnlich, vielleicht nicht alles ganz so akut wie bei deiner Mutter. Aber ich kenne eure Ängste. Ich hatte vor einem guten Jahr die Diagnose bekommen, auch direkt mit Lymphknoten und Lungenmetastasen. Die hat man glücklicherweise durch Chemo und OP entfernen können. Ende Dezember dann die ersten Hirnmetastasen, konnten operiert werden und dann Bestrahlung. Sind leider vor 4 Wochen wieder aufgetreten, gleiche Stelle und an anderer Stelle, ziemlich schnelles Wachstum wie ich finde. Wieder OP und die an der alten Stelle sind jetzt noch da. Ein Lymphknoten ist auch befallen. Bin gerade wieder in der Bestrahlung drin. Die Ärzte sind bei mir trotz allem zumindest kurz- oder mittelfristig zuversichtlich, dass wir das jetzt erstmal in Griff bekommen mit den Hirnmetas. Ich glaub da ja ehrlich gesagt nicht immer ganz so dran. Aber mir wurde noch das Ipilimumab in Aussicht gestellt, falls jetzt wieder woanders was wächst. Problem ist nur die lange Zeit, bis es eventuell Wirkung zeigt, die aber auch bei Hirnmetastasen auftreten kann. Aber sowas ist natürlich von Fall zu Fall sehr unterschiedlich, weiß nicht wie das bei deiner Mutter gesehen wird.
Ich meine, mir wurde auch gesagt, dass die Prognose gerade durch Hirnmetas extrem schlecht ist und ich weiß auch, dass es bei mir auch innerhalb weniger Monate vorbei sein kann. Aber manchmal dauert es auch, bis der nächste Schub wiederkommt. Das Melanom ist halt sehr unberechenbar. Ich will euch keine falschen Hoffnungen machen, bin ja kein Arzt und weiß zu wenig darüber. Aber deine Mutter bekommt ja jetzt erstmal die Bestrahlung. Da, wo es am dringensten ist, wird also was unternommen.
Mir hat es in der letzten Zeit immer sehr geholfen, mich einfach abzulenken. Ich unternehme viel mit Freunden und Familie, rede viel darüber, was es eigentlich allen leichter macht, mit mir umzugehen. Ich bin auch in psychoonkologischer Behandlung, was super ist. Auch die Tatsache, dass etwas unternommen wird, dass die Ärzte sich immer wieder besprechen, Therapien abwägen und alles auch mit mir diskutieren (ich frage immer viel nach und will auch letztendlich mitentscheiden), macht mir Hoffnung. Ich habe jetzt einen Plan für die nächsten Wochen, wenn nix dazwischen kommt. Ich plane mein Leben trotzdem weiter. Vielleicht ist auch nur Verdrängungsstrategie, aber egal, im Moment geht es uns allen hier ganz damit.
Ihr scheint einen guten Familienzusammenhalt zu haben und deshalb werdet ihr die nächste Zeit auch gut überstehen. Unternehmt was zusammen, lenkt euch ab, versucht das Leben jetzt zu genießen. Aber es ist auch ok, einfach mal die ganze Wut und Traurigkeit rauszulassen!
Ich wünsche euch auch ganz viel Kraft!
Alles Liebe,
Anka
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