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Alt 24.11.2014, 12:51
Bernstein27 Bernstein27 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Hallo zusammen,

also ich gehöre ja zu denen, die während Chemo und jetzt Bestrahlung weitergearbeitet haben. Bisher klappt das auch prima. Das geht aber nur, weil:
1) ich sowieso nur halbtags arbeite
2) ich im Büro arbeite und gemütlich sitze ohne Kundenkontakt
3) ich eine sehr verständnisvolle Cheffin habe
4) zur Zeit der EC Chemo eh grad wenig los war arbeitstechnisch
5) meine Kollegen total toll sind und niemals blöd schauen.

Die Firma arbeitet großräumig betrachtet mit der Krebsforschung zusammen und alle, wirklich alle, sind sehr unterstützend. Insbesondere die Chefs!

Ich sagte damals, vor der EC, dass ich mal weiterarbeite und schaue wie es geht und habe alles zeitkritische abgegeben und gesagt, ich mach halt, was hilft. Dann ging es mir eigentlich immer sehr gut, auch wenn ich die erste Woche nach EC seeehr langsam gearbeitet habe. Aber jetzt zur Bestrahlung fühle ich mich topfit.

Ich würde aber SOFORT aufhören, wenn ich das Gefühl hätte, es klappt nicht und stresst mich. Das ist ganz wichtig, dass wir lernen, hier auf unseren Körper zu hören. Nein sagen lernen. Mehr auf sich achten.

Zitat:
Zitat von Leuchtturm66 Beitrag anzeigen
ich hatte keine Chemo,weil meine Lymphknoten nicht befallen waren und ich auch keine Metastasen hatte.
Nur zur Richtigstellung: Das sind beides keine Gründe dafür, keine Chemo zu bekommen. Laut Leitlinien ist der einzige Fall, bei dem keine Chemo empfohlen wird, ein Luminal A Tumor, dh hormonpositiv, aber mit niedrigem Ki67 (geringe Wachstumsrate). Hier kann überlegt werden, die Chemo zu streichen, da sie vermutlich wenig anschlägt und man ja die Antihormone hat als Waffe. Hängt dann vom individuellen Fall ab und wird im Board diskutiert. Bei allen anderen Varianten ist die Chemo immer empfohlen, ganz egal, was die Lymphknoten oder gar Metas machen.
Nicht, dass sich hier jemand wundert... das dürfte nämlich auf viele zutreffen...

Also, schonen und ehrlich sein zu den Kollegen. Vielleicht mal erzählen, was so alles passieren kann in der Chemo und welche Nebenwirkungen man noch hat die nächsten Monate/Jahre. Nicht einfach spielen, als wäre alles top in Ordnung. Und wenn das Verständnis nicht da ist, dann die Konsequenzen ziehen und halt erst zurückkommen, wenn alles wieder im Lot ist.

Mehr krank bin ich bisher nicht, trotz Chemo und niedrigen Leukos. Aber eine Erkältung kann jeden treffen, im Stress gleich noch leichter.

liebe Grüße
Bernstein

Geändert von gitti2002 (24.11.2014 um 15:26 Uhr) Grund: Vollzitat
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