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Alt 18.08.2007, 19:36
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_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Speiseröhrenkrebs, minimal-invasive OP in Ffm

Lieber Holgo,

es ist schön, dass Du Dich in diesem Forum gut aufgehoben fühlst. So ging es mir auch immer. Es ist gut, wenn man in dieser schwierigen Zeit Unterstützung von Gleichgesinnten hat.

Ich kann Dir hier nur die Erfahrungen, die mein Vater mit Chemo und Bestrahlung gemacht hat, weitergeben. Bei den ersten 32 Bestrahlungen hatte mein Vater gar keine Nebenwirkungen, nicht mal Mundtrockenheit. Bei den letzen 10 war es allerdings anders. Es waren allerdings Tiefenbestrahlungen und die wird Dein Vater jetzt nicht bekommen.

Ich würde Euch raten ein Mittel gegen Mundtrockenheit zu besorgen. Uns wurde es gleich vor Beginn der Bestrahlung verschrieben. Zum damaligen Zeitpunkt haben wir es zwar nicht gebraucht, aber zur Sicherheit hatten wir es da. Gegen die trockene Haus hat mein Vater Bepanthen Lotion genommen. Das hat wunderbar geholfen.

Der erste Chemozyklus war bei meinem Vater sehr heftig. Aber nur, weil er nicht die entsprechenden Medikamente bekommen hat. Zu dieser Zeit kannte ich mich weder mit Krebs, noch mit den jeweiligen Behandlungen aus. Durch dieses Forum erfuhr ich dann, was andere für Medikamente bekommen hatten. Nachdem ich mich in der Klinik dann ziemlich aufgeregt hatte, bekam mein Vater Zofran und noch ein anderes (leider weiß ich den Namen nicht mehr) bekommen. Es war ein Kombipräparat mit Cortison. Das hat dann auch geholfen.

Nachdem mein Vater zum zweiten Mal diese Metastase hatte, hat er vor der Behandlung mit einer Misteltherapie angefangen. Ich habe es ihm 3 mal in der Woche gespritzt. Und es hat bei ihm wirklich was gebracht. Er hatte mehr Appetit und sein Allgemeinbefinden war deutlich besser. Zusätzlich hat er noch Selen (Selenase) genommen.

Bei der 2. Chemo hatte er fast gar keine Nebenwirkungen. Da bekam er Zofran über Tropf und in Tablettenform. Er hatte am 3. Tag schon wieder Appetit, da wäre bei der ersten Chemo gar nicht daran zu denken gewesen.

Wichtig ist, dass er viel trinkt. Das wurde meinem Vater immer wieder gesagt. Es war für ihn oft nicht einfach, aber er hat versucht so viel wie möglich zu trinken.

Dass Du Dich bei den Ärzten bedankt hast, finde ich gut. Das habe ich auch gemacht. Auch als mein Vater gestorben ist, habe ich eine Email an die Klinikleitung geschickt. Es war mir ein Bedürfnis mich für die mitfühlende und aufopfernde Betreuung zu bedanken. Wie Du geschrieben hast, wenn man Kritik übt, dann sagt man das ja auch. Ich habe von der Klinik eine sehr liebe Email zurück bekommen. Sie waren sehr erfreut und haben auch geschrieben, dass es nur selten vorkommt, dass sich jemand bedankt. Das finde ich traurig. Gerade in der heutigen Zeit ist es nicht mehr die Norm, dass sich Ärzte und Pflegepersonal so nett um die Patienten kümmern und vor allen Dingen, dass sie sich die Zeit nehmen. Auch auf unserer HP habe ich einen Extralink mit Dankesworten.

Alles Gute für Deinen Vater!!!

Liebe Grüße
Viola
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