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Alt 14.08.2004, 18:54
Gast
 
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Standard Letzte große Reise

Hallo Billa,

ja Kübler-Ross hat mir mit ihren Metaphern auch sehr geholfen.
Ich selbst bin aber im Zweifel, was wirklich danach ist.
Derzeit glaube ich eher daran dass einfach nichts ist wenn es vorbei ist.

Ich habe während des Verlaufes der Krankheit meines Vaters manchmal im Kreise meiner eigenen Familie (Frau,Kinder) meinen Tränen freien Lauf gelassen. Ich habe oft vor lauter Wut geweint. Wut auf die Ungerechtigkeit des Schicksals, auf die Unbarmherzigkeit der Krankheit. Ich bin selbst Arzt und wusste seit der furchtbaren Diagnose zu Jahresanfang, dass es so kommen musste wie es kam, dass es kein Entrinnen geben würde. Meine Frau und meine Kinder 10 und 13 waren großartig und haben mir die Kraft gegeben die ich für meinen Vater brauchte um Ihm gegenüber stark zu sein und ihm Hoffnung zu geben. Nur einmal habe ich ihm gegenüber die Fassung verloren. Das war als er mir vor 2 Monaten sagte, wenn er irgendwann sterben müsste dann möchte er möchte eingeäschert werden und dass sich seine Asche in der Erde seiner Geburtsstadt in Kärnten am wohlsten fühlen würde. Damals habe ich geweint und er hat mich getröstet und gemeint man muss auch darüber reden. Aber so war er, immer alles rechtzeitig organisieren. Da weine ich heute noch vor lauter Rührung wenn ich an diese Episode denke.

Ich drücke euch ganz fest

Ciao
Friedl
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