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Alt 30.10.2008, 12:49
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Erzangie Erzangie ist offline
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Standard AW: B-Zell Lymphom...und jetzt?

Hallo ihr Lieben,
ich will ja gar nicht zu laut jammern, weil ich sehe, dass es anderen hier wirklich schlecht geht. Aber dennoch, wenn ich Trost finden kann, dann hier. Ich habe es in meinem Umkreis niemandem gesagt, aber morgen habe ich einen erneuten Kontrolltermin. Bereits im September hatte ich das diffuse Gefühl, dass etwas nicht so in Ordnung ist, wie ich dem Arzt gern glauben wollte. Ich habe auch nicht viel nachgefragt, sondern mir nur "watch & wait" bestätigen lassen und bin dann wieder aus der Praxis raus...

Seitdem ist es aber so, dass die Lymphome am Hals sich deutlich ausbreiten. In der Halskuhle habe ich einen dicken, weicheren Knubbel, in dem man Knoten rumschwimmen fühlt (ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben kann) und außerdem sind die Knubbel an der linken Halsseite und in der Halskuhle deutlich heißer als mein restlicher Körper. Mittlerweile tut es auch weh (nicht ständig, nicht stark, aber es zwickt schon) und, was ja gar nicht geht, mein Ipod-Stöpsel hält nicht mehr in meinem Ohr Ich bin schon öfter angesprochen worden, ob ich Mumps hätte (vorher ist niemandem die Schwellung aufgefallen). Allesinallem bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich, obwohl ich keine weiteren Symptome wie Nachtschweiß oder Fieber habe, lieber noch einmal zum Onkologen gehe. Vielleicht bin ich auch einfach nur viel stärker mental angekratzt, als ich mir zugestehen will, vielleicht bin ich überbesorgt, aber in Ruhe "waiten & watchen" kann ich so nicht... ich hätte beim letzten Termin mehr fragen sollen.

Niemand von meinen Freunden oder von meiner Family weiß von dem Termin morgen. Ich WILL nicht drüber reden, jedenfalls mit niemanden, der diese Situation nicht nachvollziehen kann. Und das können sie nicht... sie meinen es alle nur gut, aber sie machen mich zusätzlich wuschig. Sie verstehen nicht, dass bis jetzt nichts gemacht wurde, und verunsichern mich mehr, als dass sie helfen.

Die schlimmste Situation hatte ich vor zwei Wochen beim Geburtstag meines Patenkindes. Nach dem Fest rief mich meine Freundin an und sagte mir, dass ihre Mutter ja gar nicht verstehen könne, wie ich "so" weiterleben könnte. Es wäre ja bald alles vorbei, ich müsse mein Leben jetzt genießen und sollte nicht mehr arbeiten, mehr Zeit mit meinen Kids verbringen und mein Anblick habe sie peinlich berührt. (ich habe selbstverständlich KEIN Wort über Krebs gesprochen, schließlich war es ein schönes Fest und es kam mir gar nicht in den Sinn, dass da was wäre) Ich war wütend!!! Und tieftraurig.

Tja, so geht´s mir immoment. Ich weiß nicht, was morgen dabei rauskommt.
Viele Grüße euch allen

Erzangie
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Angie

Nodales Marginalzonenlymphom
Stadium 3A
Diagnose 6/08 (endlich)
Therapie: watch and wait
ab 4.Oktober 2010 STIL-Studie
6x R-Bendamustin + 2x R
KOMPLETTE REMISSION 05/11
Erhaltungstherapie 2 Jahre Rituximab



Panta rhei
...Alles fließt und nichts bleibt; es gibt nur ein ewiges Werden und Wandeln...
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