Einzelnen Beitrag anzeigen
  #44  
Alt 03.03.2010, 15:29
Alexa9990 Alexa9990 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.06.2009
Beiträge: 32
Standard AW: Zuhause verstorben

Mein Lieber Papa ist leider nicht zuhause gestorben, ob es wirklich ein "leider" ist, darüber bin ich mir immer noch nicht sicher...
Der Prozess des Sterbens ging unglaublich schnell, wenn ich bedenke, wie es hätte sein können, war es alles im allem "angenehm" soweit man es so sagen kann....
Zwei Jahre hat er mit seinem zweiten nicht mehr heilbaren Tumor gelebt, es waren zwei gute, schöne Jahre, zwei Jahre, in denen er vieles getan hat, was er wollte, Mama und er sind in Urlaub gefahren, die orte ihrer Hochzeitsreise haben sie besuch, bei seiner Schwester war er für ein paar Tage, er hat das gemacht was er wollte, wenn es ihm Möglich war, und das meiste war für ihn sowohl körperlich und seelisch machbar!
Drei Wochen vor seinem Tod ist es in Krankenhaus gekommen, weil es aus seinem Luftröhrenschnitt geblutet hat, die diagnose: Metas im Lungengewebe und auf der Haut, einen Tag später ist es wieder nach Hause gekommen, auf eigenen wunsch, zuhause hatte er dann Luftnot, der Notarzt war da und er ist wieder ins Krankenhaus gekommen.....da war er dann ca. zwei wochen, insgesamt mit vielen Diskussionen darüber, ob er noch nach Hause darf/ kann....die Ärzte hatten ihm davon abgeraten, er wäre aber so gerne nochmal nach Hause gekommen und Mama hätte ihn jeden Wunsch erfüllt, egal wie abwägig er wäre, letztenlich konnte ich sie und die ärzte Paps davon überzeugen, das es nicht möglich ist, die Alternative: Hospiz.....
Dort war er sechs tage.....
Das Hospiz, war die beste Möglichkeit, die medizinisches Versorgung war gesichert, die Schwestern und Pfleger waren unglaublich herzlich, sie hatten Zeit für ihn und sie hatten Zeit für uns, nichts war hektisch, nichts war wichtiger als das Wohl der Sterbenden und der Angehörigen....ich war gerne dort, es war auf seine weise "schön" dort, wir konnten die Zeit die wir da waren voll und ganz miteinander genießen und erleben und für mich hatte ich zuhause einen Zufluchtsort, an dem ich mich fallen lassen konnte!
Ich weiß nicht wie es gewesen wäre, wenn er zuhause gewesen wäre, ich denke die ewige angst davor, das er vor unseren Augen und bei vollem Bewusstsein ersticken könnte, und wir tatenlos daneben stehen müssten, hätte uns jeden schlaf und jeden nerv gekostet, er war dort in guten Händen, wenn er etwas brauchte gegen schmerzen, etwas zum schlafen oder sonstiges, hat er es sofort ohne große umschweife bekommen...es war richtig, denke ich....
Mit Zitat antworten