Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 07.10.2010, 12:59
tochterle tochterle ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 07.10.2010
Beiträge: 2
Standard schluckbeschwerden, nimmt keine hilfe an

hallo. vielleicht kann mir jemand einen rat geben. mein vater (66) wurde vor 4 jahren wegen lymphknotenkrebs am hals operiert und bestrahlt. danach kam das übliche: die zähne zerfielen förmlich, wurden gezogen, er bekam seine "dritten". der geschmack kam nur teils wieder, speichel produziert er nur wenig. das ist bis heute so. leider läßt er sich nicht helfen und kümmert sich auch selbst nicht um seine beschwerden. er weigert sich sogar speichelersatz (habe ich ihm vor 3 jahren als gel und als spray gekauft) zu nehmen, weil er das unangenehm findet und es keine dauerthafte hilfe ist. ihn stört, dass er immer wieder nachsprühen muss.
ich habe versucht ihm zu erklären, er soll es wie eine hautcreme sehen. die trägt man ja bei bedarf auch mehrmals auf die haut auf. aber er leidet nur so vor sich hin. redet auch gerne davon, wie schlecht es ihm geht. er erscheint mir depressiv und wird da allein nicht wieder rausfinden.
mein vater hat sehr abgenommen, sitzt nur noch im sessel und sieht fern oder liest zeitung. ein bischen scheint es mir ehrlich gesagt, als würde er das auch tun, weil er dann in ruhe gelassen wird.( ich bin mir sicher, die tomaten im gewächshaus hätte er pflücken können....!)
aber das ihm das schlucken immer größere beschwerden macht, sieht man ihm beim essen an! hauptsächlich ernährt er sich von in warmer milch mit eingeweichtem brötchen (morgens und abends) und mittags von einer miniportion was meine mutter extra für ihn kocht.
die beiden führen auch keine harmonische ehe. meine mutter sieht sich nicht in der lage, mich oder eben gerade jetzt meinen vater so richtig zu unterstützen. probleme lösen konnten die beiden auch noch nie gut. sowas wird bei den beiden immer ausgesessen, bis "es" vorbei ist.
nun frage ich mich, was sollte man für meinen vater tun? ihn in ruhe lassen? oder doch immer wieder aufrütteln, ihn vielleicht zwingen, zum arzt zu gehen (seit über 2 jahren war er nicht mehr zur nachsorge!)? ihn "zwingen" bestimmte lindernde produkte zu benutzen? das müßte dann meine mutter übernehmen... da sehe ich schwarz.
ich habe ihm erst neulich wieder aus einer sehr passenden broschüre vorgelesen, die ich damals während der behandlung, aus dem krankenhaus mitnahm. da ist alles erklärt : warum und wielange der geschmack beeinträchtigt ist. was man gegen mundtrockenheit tun kann. er hört zu, guckt traurig, sagt evtl. noch "ja, du hast ja recht" und das war´s dann.
meine eltern wohnen auf einem dorf und haben daher vorort nichts unterstützendes zum thema krebs & co. auch finanziell haben sie keine mittel um z.b. alternativmedizin in anspruch zu nehmen. ich kann sie da leider auch nicht unterstützen, da ich single-mutter bin und allein für uns sorge. zudem wohne ich 30km weit weg und habe kein auto. regelmäßig kümmern wäre also wegen geldmangel, entfernung und beruf und kind schlecht möglich.
was kann oder sollte man für seinen/meinen vater tun und was lieber nicht?
Mit Zitat antworten