Liebe Gratia,
Du bist natürlich verängstigt. Wer wäre das in einer derartigen Situation nicht? Du reagierst auf Deinen aktuellen Befund also vollkommen normal. Hysterie kann ich Deinen Zeilen nicht entnehmen.
Zusätzlich habe ich gute Neuigkeiten: Die Angst in Dir ist derzeit noch mächtig und alles verschlingend, aber sie wird an Intensität verlieren. Ja, dann und wann kommt sie zurück um an Deinen Nerven zu zerren, aber die Zeiträume die Du zur Bewältigung einer akuten Situation benötigen wirst werden stetig kürzer.
Lass mich Dir noch paar Worte zu den bisher vorliegenden Tatsachen sagen: Sollte sich die Diagnose Bronchialkarzinom final bestätigen, ist das noch lange kein Grund die Flinte ins Korn zu werfen. So individuell wie wir Menschen selbst ist ein jeder Krankheitsverlauf. Prognosen sind eine Tendenz, keine unumstößliche Wahrheit.
Wichtig ist meiner Ansicht nach sich die Erkrankung, sollte sie denn vorliegen, einzugestehen, sie zuzulassen. Mit all den daraus resultierenden Emotionen. Keinen Sinn macht die Frage nach dem Warum. Ich kenne herzensgute und tadellose Menschen die dennoch diesen Weg gehen mussten. Krebs ist keine Erkrankung die zur Bestrafung böser Menschen eingesetzt wird.
Hab' Vertrauen, sprich über Deine Sorgen und Nöte, gehe Deinen Weg.
Alles Liebe,
thomue
