Zitat:
Zitat von Claudia-S
...Kann mir jemand hochkalorische Drinks oder was anderes empfehlen?...
|
Liebe Claudia.
Solche Drinks nahm mein Papa auch eine zeitlang als Nahrungsergänzungsmittel, um wieder zu Kräften zu kommen. Eiweiß-Shakes waren das, in den Geschmacksrichtungen Schoko, Vanille, Erdbeer.
Die kamen ihm aber auch bald aus den Ohren raus... er empfand sie dann schnell als süß und babbig.
Auch er hatte Probleme mit dem Essen. Durch die Chemo haben sich die Geschmacks- und Geruchsnerven "zurückgezogen" und er musste immer sehr stark würzen, um überhaupt was zu schmecken. Er kochte für sein Leben gern, konnte aber dann auch den Geruch nicht mehr wahrnehmen.
Er konnte dann generell nicht mehr an Fleisch oder Fisch ran und irgendwann ging das Hungergefühl komplett zurück - Essen hat ihn angeekelt, bis auf manche frische Sachen wie Kirschen, Mandarinen etc.
Um ihn kräftemäßig mehr zu stabilisieren, bekam er parenterale Ernährung.
Da sind alle Stoffe, die der Körper benötigt - Vitamine, Mineralstoffe, Fette etc. - in flüssiger Form enthalten. Ein gewisser Teil der täglichen Trinkmenge wird sogar damit abgedeckt.
Anfangs aß er noch nebenbei eine Kleinigkeit, dann aß er nur noch ganz wenig bis gar nichts mehr. Selten hat er mal einen Wunsch geäußert, Mama hats gekocht und er hat eine handvoll davon gegessen.
Diese parenterale Ernährung läuft wie eine Infusion.
Sie wurde abends, 18.00 Uhr an seinen Port angeschlossen, in einen Rucksack verpackt, damit er mobil sein konnte, lief über die Nacht bis morgens um 8.00 Uhr. Wir hatten dazu einen Pflegedienst, der die Sachen an- und abhing.
Papa hat dadurch zugenommen. Aber ans Essen konnte er sich trotzdem nicht mehr gewöhnen. Er sagte auch: Ich krieg doch alles, was ich brauche, durch meinen Rucksack.
Liebe Claudia, das soll nur ein kleiner Hinweis sein, der damals im KH entschieden wurde, als Papa drinlag. Wir waren dankbar für alles, was ihn nur irgendwie wieder aufbaute.
Vielleicht gibt es noch weitere andere Möglichkeiten, die du empfohlen bekommst. Sprich mit den Ärzten mal darüber, was sie für Möglichkeiten andenken.