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Alt 20.08.2010, 13:41
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Beitrag AW: Schlechte Nachrichten

Ihr Lieben,

eigentlich hatte ich gehofft, gestern zu erahren, ob ich vielleicht irgendwas im Darm habe oder nicht. Mein Onkologe und auch der Prof. der mich damals operiert hat, sagen beide, dass EK-Patientinnen gefährdet sind für Dickdarmkrebs. Das Ding in der Leber könnte auch eine Meta von Darmkrebs sein.

Gestern hatte ich also diese Kolon-Kontrasteinlauf-Untersuchung. Das Abführen mit Rizinusöl hat nicht gut funktioniert, ich hatte nach der Einnahme tierische Bauchkrämpfe, mußte mich nach 2 Stunden übergeben und ausgeschieden habe ich schließlich nichts.

Auch das Abführzäpfchen am Morgen hat nichts gebracht. In der Klinik haben sie mir noch ein Zäpfchen verpaßt, doch nach einer Stunde hat sich immer noch nichts getan, also haben sie es mit der Untersuchung versucht.

Doch sie mußten die Untersuchung abbrechen - leider! Mein Darm war nicht leer...

Aber der Chefarzt der Röntgenabteilung hat die Untersuchung bei mir durchgeführt. Ich kannte ihn bisher noch nicht und war total begeistert, schon bei der Begrüßung ist der Funke übergesprungen, wenn ihr wißt, was ich meine. Supernett und einfühlsam, ich habe mich in seinen Händen sehr wohl gefühlt.

Nun ja, da die Untersuchung nicht geklappt hat, muß das Ganze am Montag nochmal durchgeführt werden. Nun habe ich nicht nur Rizinusöl für Sonntag (wir wollen es nochmal versuchen, auch wenn ich so stark reagiert habe) sondern auch Abführtabletten. Ich hoffe inständig, dass es diesmal klappt und wir am Montag endlich erfahren, ob irgendwas in meinem Darm ist.

Wenn im Darm alles okay ist, dann gibt es 3 Möglichkeiten, was das Ding in der Leber ist: 1. es ist harmlos, ein Gewebeveränderung oder irgendwas anderes Gutartiges 2. es ist irgendeine Meta von irgendwas, was bisher noch nicht entdeckt wurde oder 3. es ist eine Meta vom EK. Dass es Leberzellkrebs ist, ist doch sehr, sehr unwahrscheinlich, da ich ja keine geschädigte Leber habe.

Ich bin so froh, wenn ich am Montag mehr weiß. Vielleicht bekomme ich dann ja auch einen OP-Termin. Den möchte ich so schnell wie möglich haben. Wenn das Ding sowieso raus muß, dann am liebsten schnell, damit wir bald den histologischen Befund haben und wissen, was es ist. Ich muß einfach wissen, mit was ich es zu tun habe oder wogegen ich kämpfen muß oder was auch immer.

Ich habe Angst! Das ist völlig normal.

Gestern, nachdem ich nach der mißlungenen Untersuchung wieder Zuhause war, war ich völlig platt und stellte fest, das ich 38 Fieber hatte. Keine Ahnung, warum das so war, aber mein erster Gedanke war natürlich der an Tumorfieber, denn das habe ich vor 4 Jahren auch andauernd gehabt.

Aber vielleicht war es ja nur der ganze Streß, die Aufregung und das andauernde, Kräfte zehrende Abführen und Nichts-essen... Vielleicht auch ein Infekt, denn mein Männe kämpft gerade mit einem Schnupfen...

Im Moment weiß ich gar nicht so genau, was ich denken oder fühlen soll. Nach 4 Jahren ist die Rückkehr zu dieser Krankheit für mich nicht einfach. 4 Jahre sind eine lange Zeit und mein Leben hat sich immer mehr von der Krankheit entfernt.

Aber, ich muß zugeben, ich habe, vor allem in den letzten 12 Monaten, einfach nicht mehr genug auf mich geachtet, nicht mehr so gesund gelebt, nicht mehr so viel Sport getrieben, meinen Körper nicht mehr so gut beobachtet und das lag natürlich daran, dass wir gebaut haben und im Februar die beiden super schweren und stressigen Umzüge von uns und meinem Schwiegervater waren. Ich bin oft genug über meine Grenzen gegangen und hatte dabei immer wieder Angst, dass ich den Krebszellen damit Nahrung gebe.

Nach unseren Umzügen kamen die großen Sorgen um meinen Schwiegervater, der sich nur schwer einlebte, sich total hängen ließ, so tat, als wäre er total hilflos und mehrfahr stürzte, nicht alleine aufstehen konnte, ein paarmal nach Stürzen im KH landete, wir die Pflegestufe für ihn beantragen mußten. Es gab so viel zu klären und ich fühle mich immer so verantwortlich für ihn. Das ist nicht gut für mich, das sagt mir mein Männe auch immer wieder.

Das alles hat vielleicht zu dem evtl. Rezidiv geführt. Aber ich hätte nichts ändern können. Der Hausbau war toll und ich habe mich mit diesem Projekt total identifiziert. Wir fühlen uns hier sehr, sehr wohl und ich bereue nicht, das durchgezogen zu haben, auch wenn das Ganze vielleicht mit verantwortlich ist für das, was jetzt auf mich zukommt.

Ich schaffe das wieder! 4 Jahre ohne Rezidiv bei FIGO IV waren toll und haben meinem Körper geholfen, sich recht gut zu regenerieren. Nun hat mein Körper auch die Kraft, mit einer evtl. neuen Behandlung zurechtzukommen und auch die OP zu überstehen.

Ich melde mich, sobald ich mehr weiß. Und danke, dass ihr alle an mich denkt.

Liebe Grüße
Mosi-Bär
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