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Alt 09.03.2008, 19:28
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betapeter betapeter ist offline
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Standard AW: Peter's Morbus Hodgkin

Hallo!

nachdem im mich vom ersten Schock erholt habe (und das mit erholt ist fast zuviel gesagt), werde ich mir die nächsten 6 Monate alles von der Seele schreiben. Bis dahin sollte das Zeugs wieder von mir weg sein.

Die Diagnosestellung war bei mir etwas sonderbar:

Ende Feber war ich wegen eines geschwollenen Lymphknotens am Hals (links hinten) bei meiner Hausärztin. Ich hatte starken Nachtschweiss, war total kaputt. Blutbild ziemlich normal. Sie ordnete keine Behandlung an, sondern Kontrolle in 14 Tagen.

Nach 14 Tagen war das Teil immer noch da, neues Blutbild (nach 1 Woche), wieder alles OK. Ich sollte mal zum HNO, auf meine Frag nach Krebs die Antwort: Fast unmöglich, ich soll mir keine Gedanken machen.

Beim HNO das gleiche, nö, nix tragisches, wird ne Entzündung sein, ich soll zur Sonographie.

Dann Sonographie, Befund: reaktiver Lymphknoten.

Nach 2 Wochen war das Ding immer noch da. Ich wieder zu Hausärztin, Überweisung zur Internistin verlangt, die Hausärztin wollte noch 14 Tage warten.

Termin bei der Internistin am Donnerstag um 10 Uhr, Bauchraum und Hals Sonographie, am Nachmittag die Blutwerte bekommen (die wieder OK waren, bis auf dii Blutfettwerte) sofort Überweisung zum CT, Freitag 11.30 CT, Nachmittag der Befund, im Bauchraum Gott sei Dank nix Großes zu finden.

Termin für den Chirurgen am Montag um 18 Uhr, Mittwoch 27.3.08 haben Sie mich von dem Teil am Hals erleichtert. Am 6.3.07 dann die Diagnose.

Soldala, jetzt kommt morgen am 10.3.08 die Knochenmarksentnahme, und dann gucken wir weiter. Vorläufig wird IIa angenommen, aber das "echte" Staging steht noch aus.

Wartezeit

De Wartezeit war eigentlich gar nicht so schlimm, ich war ja der Meinung, nachdem 3 Ärzte gesagt haben, es ist alles in Ordnung, habe ich mir schon Sorgen gemacht, aber die haben sich in Grenzen gehalten.
Am Donnerstag war der Schock umso heftiger. Mein Vater hat vor der Praxis gewartet, das hat mir sehr geholfen, obwohl ich es eigentlich zuerst gar nicht wollte. Hab dann 1 Stunde später ein Termin gehabt (ich bin selbständig), den hab ich eingehalten, Arbeit lenkt ab!!

Danach hab ich meine Frau angerufen, hab am Telefon eigentlich keinen Ton rausgebracht vor lauter heulen. Die hat dann gleich in der Arbeit alles hingeschmissen und ist zu mir gekommen. Dann haben wir zu zweit mal ein bisschen geheult. Das hat mir sehr geholfen. Wir sind dann beide wieder arbeiten, Trübsal blasen machts auch nicht besser. Am Abend haben wir drüber gequatscht. ziemlich geflennt und gesagt, bei einer Heilungschance von 90 % lassen wir uns nicht wahnsinnig machen.

Dazu kommt, dass innerhalb von 2 Tagen von allen, denen ichs gesagt habe, soviel Unterstützung gekommen ist! Und zwar gleich in Taten. Mir wird von meinem Arbeitskollegen meine Arbeit abgenommen (danke an Oliver), ich hab sofort eine Taxidienst zugesagt bekommen - der Vater meiner Frau ist Pensionist, meiner auch, die haben Zeit und helfen mir hin und her zukommen, wenn ich selber nicht fahren kann. Der Papierkram mit Versicherung etc. wird mir auch abgenommen. Chemo-Säfte hab ich auch schon bekommen, obwohl noch kein Schema feststeht.

Meine Mutter hat von 25 Jahren dem Krebs schon gezeigt, wer der Chef ist und erfreut sich heute bester Gesundheit. Ihre einzigen Probleme sind ihre Diäten :-)

Bis zum nächsten Mal, und Danke für Eure Rückmeldungen.
__________________
lg
peter

Fehldiagnose Morbus Hodgkin am 6.3.08
Richtigstellung 4 Monate später.
Pathologie Innsbruck

Geändert von betapeter (09.03.2008 um 19:54 Uhr)
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