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Alt 04.09.2011, 22:03
asj asj ist offline
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Standard AW: Kassenübernahme: Reha oder Erholungsurlaub?

Ich werde mich für meine Lebensplanung garantiert nicht vor Dir rechtfertigen, "Tante Emma".
Ich leide an einem wunderbar großen IIIC-Darmkrebs und an den Nachwirkungen einer rundum verunglückten OP, die mich für viele Wochen auf die Intensivstation beförderte und dem Sensenmann vorstellte. Was geschieht jetzt? Darf ich mitreden oder muss ich schweigen?

Bewegte ich mich auf Deinem Niveau, könnte ich Dir ja vorhalten, dass Du bis zum 33. Lebensjahr Dein Leben leben konntest wie Du es wolltest, wohingegen diese drolligen Tumorzellen mir nur 21 unbeschwerte Jahre ließen. Ferner, meine Familie zahlte allein seit meiner Geburt rund 10'000 EUR an Krankenkassenbeiträgen im Jahr, ohne jemals irgendeine nennenswerte Summe wieder aus dem Topf herauszunehmen, bis ich kam (mittlerweile trage ich als Verdiener selbst dazu bei, aber Verzeihung vielmals, wenn ich aufgrund meines zarten Alters noch keine von Dir für angemessen gehaltene Leistung erbringen konnte) - aber sollte ich nun spekulieren, ob Deine Therapiekosten davon getragen wurden? Welche Therapien sind mir denn vergönnt, angesichts dieser Summen?

Was ist das hier für ein Forum, in welchem Krebskranke sich darum streiten wer den tödlicheren Krebs hat? Ich werde diese unselige Diskussion jetzt beenden, aber nur, weil ich mich anderen Patienten gegenüber solidarisch fühle und es mir überdies aufrichtig leid tut, von Deinem schweren Krankheitsverlauf zu hören. Lass Dir trotzdem gesagt sein, dass Dein Verhalten unwürdig ist und Dein Verhalten in kaum erträglicher Weise arrogant. Du bist nicht der einzige Leidende auf dieser Welt.