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Alt 17.06.2012, 20:56
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Testament, Patientenverfügung ...

Hallo Andreas,
ich halte ein Patiententestament für ein Muss. Muster gibt es im Internet. Allerdings sollte man mit einem Arzt oder im KH mit jemanden vom Sozialdienst sprechen. Sich mit dem Sterbevorgang zu befassen und festzulegen, wie er im Ernstfall vonstatten gegen soll, ist nicht leicht. Ich habe ein solches Testament gemacht, weil ich in Würde sterben möchte und keinem meiner Kinder die Last auflegen möchte, z. B zu entscheiden ob wiederbelebende Maßnahmen gemacht werden sollen oder nicht. Außerdem kann es dir passieren, wenn sich deinen Angehörigen im Falle, dass du nicht ansprechbar bist, einig über das Vorgehen sind, vom Gericht jemand bestellt wird, der dann entscheidet.
Ich habe das Sterben mehrmals begleitet und weiß deshalb so in etwa, wie der Sterbeprozess ist. Manchmal wird er unnötig schwer gemacht, wenn z. B. weiter durch Sonden Nahrung und Trinken gegeben wird, obwohl derjenige das Essen verweigert. Viele Angehörige haben Angst, dass der Kranke verhungern oder verdursten könne, und bestehen auf Sondennahrung. Das ist nur ein Beispiel dafür, dass man sich mit "Fachleuten" beraten sollte.
Wichtig war für mich auch, den Wunsch einer "finalen Sedierung" einzufügen, da ich an meinem Ende in Ruhe und nicht mir Krämpfen und Schmerzen gehen möchte.
Das Patiententestament gilt nicht nur für den Sterbevorgang, sondern auch für den Fall, dass man z. B einen Schlaglanfal erleidet oder Alzheimer bekommt.
Kein schönes Thema, aber ein wichtiges.
Ulla
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SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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