Liebe Christine
- Liebe Mona
ja, es war wohl nur ein Gefühlsausbruch - nach dem Tränenstrom waren die Zipperlein im Steissbein weggeblasen und ich im grossen und ganzen etwas gefasster, was den Tag meiner 2.Nachsorge in der Onkoklinik betrifft.
Ich gebe zu, dass ich die letzten Monate Anzeichen von Depris hatte, jedenfalls kann ich mir nur so die Lustlosigkeit und Abgeschlagenheit erklären, die mich von Zeit zu Zeit befallen hat. Aber ich stemme mich dagegen - mit aller Kraft !!!
Mein Foto wurde eine Woche nach Therapieende gemacht . Ich bin drei Monate jeden Tag am Strand gewesen, konnte Anfangs nicht selbst die 10 Minuten mit dem Auto fahren, also hat mein Vater sich hinters Lenkrad geklemmt und mich dann am Arm durch den Sand zum Wasser geschleppt, tragen konnte er mich ja schlecht
Es war so irrsinnig, meine Onkologin war entsetzt, dass ich den ganzen Tag in der Sonne gelegen hab (unterm Schirm, klar) - aber es war sooo schön !
Ich war auch immer baden, es hat viel Kraft gekostet, sich ins Wasser und wieder rauszuquälen ...und dann die paar Schritte zum Schirm, das Mittagessen war immer an der Strandpromenade, gegrillter Fisch, Wein (nur ein Gläschen)... alles vom Feinsten.
Im August waren wir dann alle tauchen
- es hat mir sehr gut getan.
Ich will es erzwingen, ja, das ist das richtige Wort - erzwingen - ich will gesund werden, und wenn Sonne, Strand und gutes Essen dabei helfen, umso besser.
Nur nicht totkrank im Bett liegen !
Wir waren unter der Chemo sogar im Gebirge, (was es hier auch gibt, klein, aber fein) , meine Beine zitterten, ich hatte Durchfall (sehr unangenehm...) aber ich hab es durchgehalten, manchmal nur einen Kilometer oder zwei...
Aus der Warteschleife komme ich nicht raus, so wie du liebe Christine auch schon viele Jahre drinhängst, aber das ist wahrscheinlich das kleinere Übel, wie Mona angedeutet hat (Danke liebe Mona) - du hast mich wieder zurechtgerückt - also Schluss mit der Heulerei !!!
Ich mag euch alle sehr hier und bin euch sooo dankbar, dass ich hier schreiben kann, was ich sonst mit niemandem besprechen kann.
Ich fühle mich euch allen sehr verbunden.