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Alt 15.10.2002, 12:22
Gast
 
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Standard Dokumentarfilm über das Tabu Sterben

Hallo lieber Lillebror,

also jetzt mal was von einer selbst betroffenen: Ich selbst erfahre in meinem Umfeld, dass sich die Menschen nicht bzw. nur ungern mit negativen Sachen wie Krebs oder dem Tod auseinandersetzen. Sicherlich verständlich für "normale" (=gesunde) Menschen, aber für solche wie mich leider nicht. Ich merke immer wieder, dass ich (fast) alleine bin mit dem Krebs und meinen Ängsten. Du glaubst gar nicht, wie ich diese Sprüche mittlerweile hasse: "Sei doch froh, dass bis jetzt alles so gut gelaufen ist, mach dir doch keine Gedanken über den Tod..." - bla bla bla. Das von Leuten, die nicht Bescheid wissen, die absolut NULL Ahnung haben und vor allem haben wollen (!). Wenn sich dann endlich mal jemand hinsetzt und mir einfach zuhört, ist das für mich realität und realismus zugleich: Es bedeutet nämlich, dass ich REAL jemanden habe, der für mich da ist.

Ich weiß nicht, warum du das Thema Tod so sehr ablehnst, aber vielleicht hast du eine so schlimme Erfahrung gemacht, die du nicht erzählen möchtest und die ich vielleicht deshalb auch nicht hören möchte. Fakt ist: Der Tod ist da, er ist überall gegenwärtig, egal, ob altersbedingt, aus Krankheit oder Verbrechen entstanden. Und wenn sich dann jemand hinsetzt und sich mit den Erfahrungen einzelner zum Thema Tod beschäftigen will, aus welchen Motiven auch immer, bin ich froh, dass es wieder jemand realen zum Zuhören gibt. Wie du oben gesehen hast, haben sich auf die Bitte hin einige zu Wort gemeldet, die einfach drüber geredet haben und vielleicht also nicht mehr brauchten als jemand zum zuhören.
Soviel zu deinem Statement "Sich zur Tabuisierung ereifern..."

Ich finde es im übrigen auch sehr seltsam, dass du hier Sätze auseinanderfieselst und deine Kommentare dazu losläßt, auf der anderen Seite aber forderst, man solle sich bescheidener missionarisch betätigen. Das passt doch nicht zusammen,oder? Denn du selbst gibst hier und auch im H-Forum Sachen wieder (du redest von einem Slogan; dann der Begriff überlebensnotwendige Illusion...), die bei mir den Eindruck einer missionarischen Art hinterlassen. ist vielleicht gar nicht so, dann entschuldige bitte , aber bei mir kommt das so an.

Wie schon oben gesagt, du kannst gerne diskutieren, aber dann solltest du ein anderes Forum nutzen. Hier, wo Menschen über ihre Erfahrungen berichten, stören grundsatzdiskussionen über den Tod und das Leben und all ihre Zusammenhänge (*fg*) meines Erachtens wirklich... Vorschlag: Stell doch im Bereich Gästebuch oder Sonstiges oder so unter einem Extra-thema die Frage, wie andere das sehen: Gehört der Tod zum Leben? Ich wäre mal auf Antworten gespannt...

Also nochmal einen schönen Tag, auch wenn ich heute bestimmt für (d)eine Antwort hier nochmals reinschauen werde.=) Karin
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