Mein geliebter Peter,
gestern vor 14 Wochen bist du über die Regenbogenbrücke gegangen, du hast so tapfer gekämpft und musstest dennoch gehen. 14 Wochen ohne dich... mir ist es wie gestern und gleichzeitig kommt es mir wie eine Ewigkeit vor. Was bleibt ist die Liebe, die uns verbindet, die uns soviel glückliche Stunden, Tage, Jahre gegeben hat und mich nun unendlich traurig macht.
Dein Geburtstag war schon schwer ohne dich zu ertragen, Weihnachten ist nun zum Glück vorbei und war nicht minder schwer. Und nun ist heute unser Hochzeitstag, der erste ohne dich, ich möchte mich verkriechen, halte diesen Schmerz fast nicht mehr aus. Du fehlst... nun stehe ich hier am äußersten Rand der Verzweiflung, weiß nicht wohin mit meiner Liebe, möchte dich noch einmal in meine Arme nehmen dürfen, noch einmal in deine Augen schauen, kann und will nicht wahrhaben das du nie mehr wieder da bist, mich lieben, trösten und stärken kannst. Ich habe dir versprochen stark zu sein und ich versuche es jeden Tag aufs neue...und doch es ist so schwer ohne dich, ohne deinen Zuspruch, deinen Optimismus, dein Vertrauen in mich.
Wenn ich schlafen will und die Augen zumache, laufen die Bilder unserer Zeit im Eiltempo an mir vorbei, ich möchte sie anhalten, festhalten, habe angst sie auch noch zu verlieren, kann nicht schlafen und wenn dann weine ich oft im Schlaf. Der Dicke macht mich dann immer wach, weiß ja auch nicht wie er das mitbekommt, hören tut er es ja nicht mehr, er muss es wohl spüren. Und er leidet und trauert auch so sehr, still und ergeben wie es nun mal seine Art ist, dein kleines schwarzes Schaf, wie du ihn immer genannt hast. Er wird dir wohl bald folgen, auch davor habe ich höllische Angst. Ach irgendwie habe ich vor allem Angst, davor schlafen zugehen, davor aufzustehen, einfach nur noch Angst vor dem Leben ohne dich, Angst davor mein Versprechen nicht halten zu können... du fehlst so sehr! Ach Liebling ich wäre bis ans Ende der Welt gegangen wenn ich dir doch nur ein klein wenig hätte mehr helfen können. Diese 9 Monate mit diesem verdammten Krebs, sie haben dir so unendlich viel abverlangt, dir das Lächeln aus deinen Augen geraubt und doch hast du so tapfer gekämpft bis fast zum Ende. Du hast gesagt ich soll nicht böse sein das du aufgibst, nein wie hätte ich darüber böse sein können ich wusste doch nur zu gut das deine Kraft am ende war. Ich bin doch glücklich und froh das du jetzt nicht mehr leiden musst, es ist ein Trost für mich dieser Gedanke... nur du fehlst mir trotzdem so sehr...
Und heute ist nun unserer Hochzeitstag, ich weiß noch wie wir in der Nacht davor rumgealbert haben, wie du dich gefragt hast ob ich auch wirklich ja sagen werde und ich dich damit geneckt habe das du mich ja nur aus steuerlichen Gründen heiratest. Ach, was waren wir glücklich, obwohl wir schon solange ein Paar waren. Und ich bin heute noch so stolz deine Frau zu sein, kein Tag möchte ich missen, im Gegenteil ich wünschte wir hätten noch ein klein wenig mehr Zeit geschenkt bekommen. Wie ich den heutigen Tag verbringen werde... ich weiß es nicht, mag nicht darüber nachdenken. Der Anfang ist gemacht, ich habe mich nun endlich zu dem Schritt durch gerungen hier im Forum für Hinterbliebene zuschreiben, bin nun sozusagen hierher umgezogen. Auch so ein Schritt der unendlich weh tut und schwer fällt, den ich nie machen wollte. Aber im LK Forum, in unserem Faden, unserem Zuhause für fast 9 Monate, gehöre ich irgendwie nicht mehr hin, so ohne dich. Natürlich werde ich dort weiter lesen und auch ab und an bei einigen schreiben, bei allen die uns in dieser schweren Zeit so ans Herz gewachsen sind und ich werde dir davon erzählen, sowie wir es immer gemacht haben. Nur ohne dich mag ich nicht mehr in unser Eckchen, aber vielleicht werde ich mich ja auch hier irgendwann ein wenig zuhause fühlen können.
Mein geliebter Peter, mach mir bitte Mut zu ertragen was wir nicht ändern können. Ich liebe Dich.
http://www.youtube.com/watch?v=N0sCDo2eLcI
Dein trauriger Engel Lissi