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Alt 06.09.2007, 11:18
Benutzerbild von Susanne28
Susanne28 Susanne28 ist offline
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Registriert seit: 20.02.2006
Ort: Nordhessen
Beiträge: 274
Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Ihr Lieben,
es tut gut zu wissen, dass all das was einem selber so merkwürdig vorkommt nicht nur bei einem selbst so ist... ich konnte zwar noch kurz mit meinem Vater reden und ihm sagen wie lieb ich ihm habe (und er hat auch noch geantwortet ) aber so in epischer Breite wie ich mir das vermutlich völlig illusorisch vorgestellt habe, wo man sovieles nochmal beredet, war das natürlich nicht, wir hatten nur 30sec..... Danach hatten wir zwar noch 17 Stunden um mit ihm zu reden und bei ihm zu sein, aber wir können nur hoffen, dass er uns gehört hat... wobei er tatsächlich ca 1 Stunde nachdem wir ihm gesagt haben er könne aufhören zu kämpfen und dürfe schlafen, eingeschlafen ist...
Dauernd fallen mir Kleinigkeiten ein, wegen der ich schrecklich weinen muss, ich muss mich so zusammenreißen im Baumarkt nicht zu weinen, weil ich genau weiß wie er sich umgesehen und bestimmt auch etwas interessant gefunden hätte....Das ist alles so wechselhaft, mal kann ich so gut über alles reden und alle wundern sich wie stark ich bin und dann wieder versinke ich in seinem Arbeitszimmer im Sessel und bin so verzweifelt und traurig wie man nicht verzweifelter und trauriger sein kann. Und jeden Tag ist eine Mischung aus Trauerkarten, Post für meinen Vater und Formalitäten/Rechnungen wg. seines Todes bzw. wg. des letzten Krankenhausaufenthaltes im Briefkasten- das ist so absurd...
Liebe Martina,
Papas wissen einfach wie lieb man sie hat- auch wenn man es nicht dauernd sagt. Sie selbst sagen es einem ja auch nicht dauernd und tun es trotzdem! Ich hab mich mit meinem so oft gestritten in der letzten Zeit, aus Angst, aus Sorge, aus Verzweiflung, aus Liebe... trotzdem weiß er bestimmt wie sehr ich ihn liebe. Man zeigt das doch dauernd auf 1000 verschiedene Arten... und er ist doch auch jetzt bei dir. Davon bin ich fest überzeugt!
Liebe Astrid,tja, was ist denn eigentlich wirkliche Trauer? Ich habe noch nie getrauert, weiß gar nicht was nun normal ist, merke nur wie unwirklich mir oft alles vorkommt, vielleicht eben weil Tod bislang in meiner kleinen Welt nicht wirklich vorkam?! Vermutlich gibt es kein normal und unnormal, ich zweifel auch so oft, wundere mich warum ich nicht den ganzen Tag weine, warum mich mittlerweile fernsehen wieder ablenkt, warum ich wieder ein offenes Ohr für die kleinen Problemchen meiner Freunde haben... warum, warum, warum... Ich hab mir gestern abend zwei Bücher von Kübler-Ross bei Amazon bestellt, mal sehen wann die kommen und ob es vielleicht irgendwie weiterhilft sie zu lesen....
Ich euch,
liebe Grüße Susanne
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