Thema: Sterbehilfe
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Alt 10.10.2014, 00:35
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Sterbehilfe

Oberste Priorität des Staates ist: der Schutz des Lebens seiner Bürger. Alles, was davon auch nur einen Millimeter abweicht, MUSS sehr wohl und sehr kontrovers diskutiert werden. Um so mehr, wenn es sich um sterbende Menschen handelt, die ihren Willen in dem Moment meist nicht mehr kundtun können.

Wir betrachten uns als selbstbestimmt. Das ist alles, woran wir denken und was wir verteidigen wollen bis zuletzt. Woran wir dabei nicht denken, ist die Verantwortung, die wir damit vielleicht auf andere Schultern laden.

Ich war einmal Mitbeteiligter, einmal Ausführender, als es darum ging, das 'Beste' zu tun für einen anderen Menschen. In nicht all zu ferner Zukunft werde ich wieder Ausführender sein. Patientenverfügung hin oder her: wer glaubt, es wäre einfach, den Willen eines Sterbenden zu befolgen und den Schalter auf Aus zu stellen (ob direkt oder indirekt), der irrt aber so was von gewaltig. Genau in diesem Moment bin ich einzig und alleine meinem Gewissen verantwortlich, denn es geht auch um mich.

Patientenverfügungen, Generalvollmachten sind gut und notwendig. Doch man ist dann letztendlich auf andere angewiesen und man kann für sich selbst nur hoffen, dass das dann Menschen sind, die diese Verfügungen auch verantwortungsvoll befolgen. Dazu kann niemand gezwungen werden. Diese Hoffnung per Gesetz zu regulieren ist sehr, sehr schwer.

Bevor nun Verschwörungstheorien aufgestellt werden, sollte man vorher vielleicht mal lesen. Z.B. hier: http://www.ekd.de/presse/pm134_2010_...erbehilfe.html Ich finde es absolut nicht unsinnig, was da steht.

Es ist sicher sehr wichtig, über dieses Thema kontrovers zu reden. Doch warum gerade hier im Forum für Hinterbliebene? Auch hier kämpfen Menschen um ihr 'Überleben'. Sollten wir uns hier nicht besser mehr mit dem Leben als mit dem Tod beschäftigen?


Liebe Grüße,

Helmut
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