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Alt 03.11.2002, 08:44
Gast
 
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Standard Lymphom, aber keine typischen Symptome

Liebe Frauke,

schön, daß Du mir nochmal geschrieben hast, hab mich sehr gefreut. Meiner Mutter geht es den Umständen entsprechend, naja, was will man auch erwarten, die OP ist ja gerade mal einen Tag her. Ihre Zimmergenossin schnarcht sehr laut und das geht meiner Mutter schon ziemlich auf die Nerven, weil sie das überhaupt nicht kennt (mein Stiefvater hat noch nie geschnarcht). Mal sehen, vielleicht fahre ich heute nochmal hin, vorher rufe ich sie aber nochmal an. Der Arzt meinte, daß die Milz derart groß gewesen wäre, daß er einen größeren Schnitt als üblich machen mußte, um diese aus dem Bauchraum herauszuholen. Der meinte noch, daß im Bauchraum nichts zu finden wäre, also bereits angegriffene Lymphknoten etc. Ich hoffe, daß das ein gutes Zeichen ist, vielleicht war wirklich nur die Milz angegriffen. Mal sehen, jetzt müssen wir erstmal ca. 7 Tage warten um zu erfahren, wie bösartig die ganze Sache ist.

Ist schon echt ein Wahnsinn diese Krankheit. Meine Mutter hat sich schon immer gesund ernährt, nie geraucht, kaum Alkohol (nur mal ein Glas Rotwein), fast nur Obst und Gemüse, viel grüner Tee usw. und das schon seit Jahren. Aber alles hat nichts genützt. Wir wissen aber, daß meine Mutter vor vielen Jahren an dem sogenannten "Pfeifferschen Drüsenfieber" erkrankt ist und das kann angeblich der Auslöser für die Krankheit gewesen sein (also der Eppstein-Barr-Virus).

Weißt Du, das schlimme ist, meine Mutter und ich sind hier in Deutschland ganz allein, unsere Verwandten leben in Bulgarien ( meine Mutter ist gebürtige Bulgarin, lebt aber schon 30 Jahre in Deutschland) und wenn mal eines Tages das Schlimmste eintreffen sollte, bin ich ganz allein hier. Gut, ich habe hier meinen Freund und dessen Familie, aber es ist nicht so wie meine eigene Familie. In Bulgarien leben noch meine Großeltern, Tante, Onkel und die Cousin's, die sind natürlich auch total schockiert wegen der Krankheit meiner Mutter.

Ich freue mich für Dich, daß es Deinem Mann wieder gut geht und drücke die Daumen, daß es auch so bleibt.

Weißt Du, eines verstehe ich nicht. Im Befund der Hausärztin meiner Mutter stand, daß 1996 bereits - wenn auch geringe - Milzvergrößerung bestand. Das diese da nicht mißtrauisch geworden ist und meine Mutter intensiver hat untersuchen lassen. Zum anderen kann ich mir nicht vorstellen, daß man über die vielen Jahre bereits einen bösartigen Tumor haben kann ohne daß man etwas merkt. Zumal die Blutwerte bei meiner Mutter Ende Januar auch noch i.O. waren, erst durch die Kontrolluntersuchung der Nieren kam dann heraus, daß die Milz sehr groß sei und der Enzymwert LDH ziemlich hoch (313 u/l, normal bis 240 u/l).

Naja, wie dem auch sei, jetzt ist die Milz erstmal heraus und dann sehen wir weiter. Hast Du schon einmal von der neuen Chemo gehört, die absolut toll verträglich wäre, ohne Haarausfall, Übelkeit usw. Die behandelnde Onkologin meiner Mutter hat davon erzählt.

Sofern Du wieder Zeit hast, kann Du ja nochmal schreiben. Wenn ich nicht immer gleich zurückschreibe, sei nicht traurig, ich melde mich dann später. Du weißt doch, wie das ist, manchmal kommt man eben nicht immer gleich dazu.

Sei lieb gegrüßt von mir und schönen Sonntag noch. Evi
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