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Alt 16.05.2004, 18:38
Gast
 
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Standard Wie sag ich´s meinem Kinde?

Meine Frau Birgit ist vor 6 Jahren an einem metastasierendem Mammakarzinom erkrankt. 4 Jahre nach der Erstdiagnose wurden Knochenmetastasen festgestellt, die seitdem mit Bisposphonaten behandelt werden. Wir haben eine 12 jährige Tochter, Jeanette, die auch weiß, daß ihre Mama nicht mehr gesund werden wird. Trotzdem glaube ich, dass sie eine fröhliche unbelastete 12 jährige junge Dame ist. Sie sieht wie meine Frau und ich mit der Krankheit umgehen. Keine Nachuntersuchung fand ohne mein Beisein statt und der Empfang des gefürchteten Tumormarkers CA 15-9- wurde von uns immer gemeinsam bewältigt. Sie erlebt mit, daß ich immer als "Helfer" und Ansprechpartner für meine Birgit da bin. IMMER......
Ich zittere gemeinsam mit meiner Frau und wir sind gmeinsam schon durch tiefe Täeler gegangen. Aber ich möchte sehen und erleben, daß sie weiß, daß ich mir Sorgen um sie mache. Wie sonst sollte sie es sonst spüren?
Unsere Tochter reift deshalb zu einer starken Persönlichkeit, weil sie weiß, daß man die gemeinsamen Wege in guten und in schlechten Tagen miteinander geht. Und daß sicherlich alles endlich ist, aber die Tatsache, wie man es miteinander erlebt, von entscheidender Bedeutung ist. Ängste werden nicht verheimlicht, sondern gemeinsam getragen und miteinander bewältigt.
Unsere Tochter erlebt, daß ich immer für meine Birgit da bin, genauso wie es sie auch für mich wäre.
Einer für alle , alle für einen. Das müßte der Grundsatz für von Krebs betroffene Familien sein.
Ein Forum ist eine hervorragende Sache. Aber in erster Linie ist der Ehepartner für das Wohlergehen des Krebspatienten zuständig. Er ist verdammt noch mal dazu verpflichtet. Mensch, Männer was ist los mit Euch?
Nichts für ungut
Rudolf
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