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Alt 26.07.2005, 17:29
Gast
 
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Standard Nachdenkliches zur OP

Hallo Franzi,

ich kann verstehen, dass du deinem Vater seinen letzten Wunsch erfüllt hast. Dennoch finde ich es bedenklich, zu schreiben, dass die Operation nicht hätte stattfinden sollen. Dein Vater hätte eventuell weniger qualvolle letzte Monate ohne OP erlebt aber hast du mal daran gedacht, was passiert wäre wenn er sich nicht hätte operieren lassen? Vielleicht hättet ihr euch täglich gefragt, ob er mit OP überlebt hätte und warum ihr diese Chance nicht ergriffen habt.
Jeder muss für sich entscheiden, ob er den Weg der OP geht oder nicht. Schrecklich ist es, wenn man seine Entscheidungen auf unzureichendem Informationsstand trifft. Ich möchte hier auch nichts verurteilen oder bewerten. Ich finde es nur wichtig, dass du weißt, dass ihr alles versucht habt und dass der Krebs in vielen Fällen einfach unberechenbar ist.
Auch ich bin der Ansicht, dass die Ärzte oft Fehlentscheidungen treffen. Von der Diagnose bis zur Behandlung sind bei meinem Stiefvater fast zwei Monate vergangen, in denen der Tumor wuchern konnte.
Die Krankenhäuser sind überfüllt von Krebspatienten und für die Ärzte scheint es meiner Meinung nach Fließbandarbeit zu sein, all diese Menschen zu behandeln.
Mir ist es unverständlich warum ein Arzt einen Menschen operiert, bei dem es zu spät ist. Solche Menschen sollten eine solche Verantwortung nicht tragen, wenn sie nicht in der Lage sind, damit verantwortungsbewusst umzugehen.
Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft auch wenn ein solcher Verlust untröstlich ist.

Sonya.
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