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Alt 13.05.2010, 16:10
AussieB2010 AussieB2010 ist offline
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Standard AW: Nierenkrebs, Baby, und jetzt tut die Leber weh...

Hallo Kika,

ich versteh nicht, inwiefern ist das 'entgegen den Meinungen der anderen'? Eigentlich bestaetigt das doch genau, was die anderen, zB Irene gesagt haben, auf ganz erschreckende Weise -- Roentgen des Thorax reicht nicht. Ich habe inzwischen einen Link zu einer Studie gefunden:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1...?dopt=Abstract

Da haben sie mehreren Radiologen die Brustraum-Röntgenaufnahmen verschiedener Patienten gegeben. Die Haelfte der Patienten hatte tatsaechlich Metastasen, die andere nicht. Die Trefferquoten waren erschreckend niedrig.

Ich glaube einfach nicht, dass wir uns Gedanken wegen der Strahlenbelastung durch CTs machen sollten. Denk mal: 50% aller Nierenkrebspatienten entwickeln in den 5 Jahren nach der OP Metastasen. Wenn der Tumor noch klein war und gut abgegrenzt, vielleicht weniger. Bei Fehlen von Risikofaktoren vielleicht noch weniger. Lass es 10% sein.

10% ist eine riesengroße Wahrscheinlichkeit. Das ist einer aus zehn. Denk Dir, wegen meines Alters wollten sie mir in der Schwangerschaft eine Fruchtwasserpunktion andrehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass mein Kind Down-Syndrom habe, sei eins zu zweihundert und damit stark erhöht. Damit wollten sie eine Prozedur begründen, die selber eine Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt von 1:150 hatte.

Die Warnung vor zu vielen CTs, da diese selber Krebs auslösen könnten, bezieht sich nur auf Gesunde. Ich glaube zum Beispiel nicht mal, dass regelmäßige CTs die Krebswahrscheinlichkeit um ein Tausendstel erhöhen, denn das hätte man schon gemerkt und an eine viel größere Glocke gehängt. Aber nehmen wir mal spaßeshalber an, das sei der Fall. Also, von tausend Gesunden, die, sagen wir, in 5 Jahren keine oder nur Ultraschalluntersuchungen machen, entwickeln vielleicht 5 in der Zeit Krebs (die Zahl ist völlig an den Haaren herbeigezogen, ich kenne die echten Statistiken nicht, ich will nur das Prinzip erklären). Und in einer Kontrollgruppe von 1000 Gesunden, die jedes Jahr ein CT machen, entwickeln 6 Krebs. Dann wäre die relative Wahrscheinlichkeit von 5 auf 6 aus Tausend gestiegen, also um 20%. Ich bin sicher, davon hätten wir schon gehört. Trotzdem wäre es nur eine zusätzliche Erkrankung auf 1000 Leute gewesen, eine absolute Zunahme der Wahrscheinlichkeit um 0,1%.

Aber das gilt nur fuer Gesunde, die noch keinen Krebs hatten. Bei uns ist schon die Ausgangswahrscheinlichkeit, Metastasen zu bekommen, wesentlich höher. Noch dazu sind Metastasen in anderen Arten der Untersuchung viel schlechter zu sehen als ein Primärtumor, wie ihn die zuvor Gesunden bekommen würden. Für uns ist also das Risiko, wenn wir _keine_ regelmäßigen CTs machen, viel, viel größer. Unsere Wahrscheinlichkeit, von alleine Metastasen zu kriegen, wäre, sagen wir, 10%. Wenn wir bei der obengenannten gedachten Zahl bleiben (die sicher nicht stimmt), dann würde die Durchführung der Nachsorge-CTs die Wahrschinlichkeit um ein Tausendstel erhöhen, wäre also nachher 10,1%, Das kann man in diesem Zusammenhang beinahe vernachlässigen. Außerdem, wie gesagt, glaube ich nicht, dass CTs in so vielen Fällen Krebs neu auslösen -- wenn überhaupt.

Was ist mit den Metastasen gemacht worden? Seither sind hoffentlich keine neuen? Alles, alles Gute!

Barbara
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