Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 14.05.2007, 13:16
ulla46 ulla46 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.07.2006
Ort: Mettmann
Beiträge: 986
Standard AW: völlig schockiert

Liebe Beryl,
ich weiß garnicht so richtig, was ich sagen soll. Es ist einfach wirklich schlimm und es wird nicht besser, wenn man das klein redet.
MIch regt das fürchterlich auf, wenn Ärzte deiner Mutter sagen, sie wird nie wieder essen können, dann sind die Depressionen doch vorprogrammiert und der Sinn einer palliativen Behandlung (also wenn man weiß, dass der Krebs nicht mehr besiegt werden kann) ist LEBENSQUALITÄT. Alle Gespräche sollten zwar ehrlich, aber aufbauend sein.
Wo wird deine Mutter denn behandelt?
Deine FRage nach dem Sinn des ganzen kann ich gut verstehen. Sie ist aber schwer zu beantworten und jeder muss das für sich selbst entscheiden. CHemo und Bestrahlung werden doch jetzt wohl gemacht, um ihre Lebensqualität zu verbessern, oder warum sonst? Es ist abzuwarten, ob es deiner Mutter hilft oder ihre Lebensqualität verschlechtert. Dann muss entschieden werden. Hat deine Mutter eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht? Wenn nicht, dann macht das auf jeden Fall! Jeder Krebspatient sollte das haben.
Was die CHemo betrifft, so sind die Nebenwirkungen abhängig von der CHemo. Weißt du, was deine Mutter bekommt? Sie muss auf jeden Fall auch eine Einverständniserklärung unterschrieben haben, sonst darf eine CHemo nicht gemacht werden. Darauf stehen auch die Nebenwirkungen. Der Arzt muss auch darüber aufklären.
Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass die Psyche bei deiner Mutter nach der niederschmetternden Diagnose eine große Rolle spielt. Bei mir war das anfangs auch der Fall, weil ich eine Heidenschiss vor der CHemo hatte. Mir ging es dann von Mal zu Mal besser. Es gibt auch Mittel gegen die Ängste, die genauso wichtig sind wie Schmerzmittel. FRauen haben übrigen generell mehr Probleme mit CHemos weil sie wohl sensibler sind.
Überlegt auch rechtzeitig was geschehen soll, wenn deine Mutter Pflege braucht. Nehmt KOntakt mit der Sozialstation des KHs auf, die können euch beraten. Und wenn es das vor Ort gibt, so wählt den Dienst eines Hospizes. Die sind einfach viel besser auf Krebskranke eingestellt.

Liebe Beryl, sei ganz lieb Es gibt nicht wirklich Trost in deiner Situation. Viel Kraft werdet ihr alle brauchen
Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
Mit Zitat antworten