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Alt 27.11.2013, 09:31
Sandra43 Sandra43 ist offline
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Standard AW: Auf der Suche ...

Hallo Birgit, Du bist echt lieb
Ich kenne die blauen Hefte, habe aber nicht daran gedacht.
Habe mir das Heft über Fatique aber heute gleich mal als PDF heruntergeladen.


Hallo Ihr Lieben,
weiß gar nicht ob ich es geschrieben hatte, aber viel trinken hatte mal wieder geholfen und ich habe das Avastin bekommen.

Dieses mal hat mich die Chemo so richtig umgehauen.
Habe zwar versucht mich zusammenzureißen und dann auch mal hier im KK geschrieben aber nach einem Beitrag war dann auch schon immer wieder die Luft draußen.

Letztendlich habe ich Freitag und Samstag "dauergeschlafen".
Sonntag und Montag hatte ich ein paar Wachphasen, habe aber dennoch den überwiegenden Teil des Tages geschlafen.

Tja und gestern, am Dienstag wäre ja eigentlich ein Arbeitstag gewesen, dass habe ich aber nicht gepackt.
Alleine schon zum Arzt zur Blutabnahme zu kommen, hat mich fast überfordert.
Als ich zu meinem Auto bin und gesehen habe, dass alle Scheiben gefroren sind hätte ich am liebsten losgeheult.
Die Scheiben freizukratzen hätte ich einfach nicht geschafft.
Also habe ich zum ersten mal in meinem Leben (!!!) , dass Auto angemacht die Lüftung angemacht und gewartet bis die Scheiben ohne manuellen Eingriff meinerseits frei waren. (Und ich hatte echt ein total schlechtes Gewissen... )
Nach der Blutabnahme war dann die Luft draußen und ich habe mir den Tag frei nehmen müssen.

Das gute und wirklich schöne ist, ich KANN wieder schlafen (ohne Hilfsmittel).
Wache Nachts zwar 3-4 mal auf, schlafe aber schnell wieder ein, also alles im erträglichen Rahmen.

Aber die Dauermüdigkeit macht micht fertig.
Ich kann so schlecht einschätzen, wann ich mich vielleicht "einfach mal zusammenreißen müsste" und wann "ich akzeptieren muss, dass einfach nichts geht".

Meine Blutwerte sind soweit OK.
Klar gibt es hier und da Abweichungen von den Norm-Bereichen aber nichts gravierendes.
Deshalb kann ich mir die Müdigkeit nicht so richtig erklären, ich dachte bisher dass sich das irgendwo in den Blutwerten wiederfinden müsste...
(Aber vielleicht bin ich schlauer, wenn ich das blaue Heft über Fatique gelesen habe).
Letztendlich zermürbt mich diese dauernde Müdigkeit ganz schön und ich muss aufpassen dass ich nicht dauernd vor Frust in Tränen ausbreche.

Dazu kommt dass ich dieses mal auch seit der Chemo so eine "leichte Grundübelkeit" empfinde.
Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll, es ist mir halt dauernd so ein ganz kleines bisschen übel, gerade so, dass ich "vergesse" die MCP Tabletten zu nehmen...

Und es wird nur in Minischritten besser. Auch heute am Tag 6 nach der Chemo würde ich mir nicht zutrauen z.B. alleine einkaufen zu gehen.

Am meisten habe ich jetzt Angst, dass es bei den folgenden Chemozyklen genauso oder noch schlimmer wird. War ja dieses mal erst die 3. von 6.
Wenn es "wenigstens" an irgendwelchen Blutwerten liegen würde, dann könnte ich ja was dagegen tun.(Hatte ja bei der letzten Chemo, wegen niedrigem HB Wert Blutkonserven und diese EPO-Spritzen bekommen).

Neben der Tatsache, dass ich wieder schlafen kann ist das einzig gute dass ich dieses mal keine Fressattacken hatte.
War ja seit der Rückverlegung meines Stomas sowieso schon zum Moppel mutiert und dann hatte ich nach den Chemozyklen 1 und 2 jedesmal nur noch HUNGER.
Bis zum 3. Chemozyklus letzten Donnerstag hatte ich schon wieder 4 Kilo zugenommen
Wenn ich hochgerechnet hatte, was ich dann am Ende der Chemo wiegen würde, sind mir die Tränen gekommen...
Aber durch das viele schlafen kam ich dieses mal nicht dazu dauernd zu essen und so bin ich schon fast 2 Kilo wieder los.
(OK, dass ist jetzt nicht so wichtig.
Aber meine Hosen waren schon am Rande Ihrer maximalen Dehnbarkeit angekommen. Ich stand kurz davor mich völlig neu einkleiden zu müssen...)

So 09:30 Uhr wird Zeit, dass ich wenigstens versuche zu arbeiten, sonst komme ich da noch in Teufels Küche...

Viele Grüße
Sandra