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Alt 15.09.2014, 10:57
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Standard AW: Hospiz - Segen und Fluch?

Hallo ihr Lieben,

erstmal Danke @ Panda für den Tipp mit dem geschriebenen Brief, diese Möglichkeit hätte es nicht gegeben, da mein Bruder durch seine Hirnmetastasen sich keine langen Briefe inhaltlich merken kann. Trotzdem finde ich den Tipp gut, dankeschön!

Es hat sich sehr viel ereignet und ich war fix und fertig mit meinen Nerven, er war letzte Woche nun so schwach, das bei mir zu Hause garnichts mehr ging, er braucht eine 24 Std. Betreuung, die kann ich ihm nicht geben und so rief ich schweren Herzens im Hospiz an, ob denn was frei wäre.

Da es Donnerstag war und nicht WE hatte ich Glück, es war ein Zimmer frei, nun folgte der Papierkram und dann bekam ich die Bestätigung, das ich ihn Freitag gegen 11 Uhr, wenn es geht, bringen kann.

Donnerstag Nachmittag brachte ich ihn mit Hilfe weiterer Angehöriger zu unserer Mutter, und wir sprachen nun zu dritt das Thema Hospiz an, er schwieg dazu wie eh und je, aber ich wusste, das er doch einwilligt mit dem, was ich ihm empfehle u. ich betonte das alle für ihn die aller-allerbeste Pflege wollen, und das ist nunmal im Hospiz.

Es war ein schöner Nachmittag, wir lachten viel, wir schafften es sogar ein Gesellschaftsspiel zu spielen die Verabschiedung war ganz normal, und das lässt es uns allen gemeinsam besser gehen.

Mittlerweile ist er seit 2 Tagen dort, er hat es akzeptiert, ich konnte ihm gleich nach Ankunft alles anschließen, ein Festnetz Telefon, seinen PC, einen Fernseher hat er dort auch, sein Handy sowieso und das Allerschönste für uns ist, das ich seine 2 kleinen Yorkshire Terrier mitbringen darf!

Es ist alles gut so, mittlerweile haben sich meine Nerven beruhigt, und nun staune ich, er kann jetzt wieder mit dem Rollator allein zur Toilette gehen, was bei mir zu Hause garnicht mehr ging.

Trotz unsäglichem Herzschmerz meinerseits, weiß ich ihn dort sicher und kann auch wieder schlafen, denn die letzten 3 Monate konnte ich das nicht mehr richtig, da ich auf ihn auch Nachts aufpassen musste, ich bin froh, das es so gekommen ist, obwohl er mir fehlt, mein großer, starker Bruder, den ich sehr vermisse.
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