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Alt 12.02.2012, 02:17
PieW PieW ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen und die Verzweiflung

Nun ist es geschehen !!!

Am 04.02.2012 (heute vor einer Woche) ist auch mein Vater gegangen

Die Ärzte haben die Infektion nicht in den Griff bekommen. Seine Schwäche ging nicht weg, und seine Sinne kamen nicht mehr zurück.
Die Ärtztin rief an, und berichtete mir, das er einfach aufgehört hat zu atmen.
Er verschied genau so wie meine Mutter.

Ich weiß, wie gesagt, das dies nicht in ein Forum für Krebserkrankungen gehört, aber momentan muss ich es einfach niederschreiben. Wir hatten nach dem Tod meiner Mama gerade alles hingekriegt, und hatten es geschafft diese Böse Zeit rückwirkend zu akzeptieren und zu verarbeiten. Und nun plötzlich... .

Es ist alles so leer... so hohl, und irgendwie erscheint alles so sinnlos. Sowohl im Nachhinein als auch auf die Zukunft bezogen. Ich meine das einer von beiden doch jeden Moment reinkommen müsste, aber es passiert nichts. In der Kafeemaschine ist noch die Portion an Pulver die mein Vater zuletzt vorbereitet hat, bevor er zusammenbrach. Wenn ich das nur schon sehe...

Wenn ich daran denke, das ich die Wohnung auflösen muss... So viele Dinge an denen schöne Erinnerungen hängen. Ich weiß, ich klinge wie eine Heulsuse, aber nicht einmal heulen kann ich im Moment. Eher habe ich das Gefühl erdrückt zu werden, möchte mich manchmal in den Erdboden eingraben und bis zum Ende meines Lebens nur noch schlafen. Ich weiß, es klingt wohl egoistisch, aber im Moment empfinde ich nun einmal so.

Meine eigene Magen-Darmspiegelung ergab nichts bösartiges. Nur die Ausläufe einer Infektion, welche bereits wieder abheilt.

Aber ich kann mich nicht darüber freuen. Eher gesagt ist es mir sogar Sch...egal. Ich glaube ich würde auch nicht anders empfinden, wenn es sogar was böses gewesen wäre.

Meine Spiegelungen waren zwei Tage nach dem Tod meines Vaters, und als noch offen war ob es etwas böses bei mir ist, habe ich mich selbst dabei ertappt, wie ich daran dachte im Falle eines Falles eine Behandlung abzulehnen. Der Gedanke selbst heute in einem Jahr nicht mehr da zu sein erschien mir gar nicht erschreckend. Vielleicht geht das ja wieder weg. (Hoffe ich) Ich weiß, das Leben muss weitergehen, und eigentlich weiß ich auch, das ich das alles wohl hinkriegen werde. Aber im Moment fühle ich mich so antriebslos. Wie ein Flugzeug mit laufendem Propeller, dem man aber die Bremsklötze nicht wegzieht und deshalb nicht von der Stelle kommt. Zu allem muss ich mich irgendwie zwingen. Und genau das alles macht mich noch trauriger

Wie gesagt, hoffe ich das es besser wird, aber im Moment erscheint es mir so weit weg.
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