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Alt 28.03.2009, 13:19
der Franke der Franke ist offline
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Standard AW: Magenkarzinom - komplette Entfernung des Magens - und wie geht's weiter?

Hallo Elena,
mir ging es genauso wie es Dir im Moment geht.
Ich bin zwar schon um einiges älter(bald 46),aber im Grunde haben wir eines gemeinsam:ein Familienmitglied, Angehörigen der an einem schweren Leiden erkrankt ist.
Meine Mutter hat die Diagnose Magenkrebs vor ca. einem Jahr mitgeteilt bekommen.Mutter wird nun 68 Jahre alt.Wir, das Heist meine Familie und meine anderen vier Geschwister und alle anderen Angehörigen waren als es uns mitgeteilt wurde total erschlagen von dieser Nachricht.Gerade mir ging es am Anfang doch ziemlich an die Substanz.Doch nach einer anfänglichen Letargie
fing ich an mich mit diesem Thema zu befassen und mich auch damit aus einander zu setzen.
Mutter hat es ganz schön mitgenommen,der Lebensmut war,sage ich mal für Sie nun zerstört,nach entbehrungsreichen Jahren der Arbeit und der Erziehung von fünf Kindern,all der Plagerei,seit zwei Jahren Rente, nun Das!
Sie war wie Du es auch erwähnst Depressiv,manchmal Gereizt und dann auch wieder mal Aufbrausend,an das man sich schwer gewöhnt,aber mit der
Zeit weis man damit umzugehen
Nach dem ich mich wieder gefasst habe, ging ich daran Mutter und auch die anderen Angehörigen wieder aufzubauen indem ich dem ganzen nun auch etwas gutes abgewinnen konnte.Da das Familienleben all die Jahre etwas zu kurz kam,jeder lebte sein Leben, aber das miteinander war irgend wie verflacht und zur Routine verkommen,Blühte das miteinander durch diese Krankheit nun zu einem starken miteinander wieder auf.
Nun zu deinen Fragen:Mutter hatte 8 Karzinome im Magen die nach Etlichen Bestrahlungen und Chemotherapien (die Sie leider nicht so vertragen hatte)die Chemo,im Wachstum gestoppt werden konnten,wurde ihr Mitte Januar 2009
der Magen entfernt.Die Op verlief sehr gut,nur die Intensiv und die Tage auf der Wachstation waren etwas anstrengend durch den Blutverlust,den Schmerzen und den etwas heftigen Durchfall den Sie zu ertragen hatte, war Sie doch etwas geschwächt und mitgenommen.Aber da muss man Durch.Meinen Mutter hat 2,3 Tage nach der Op gesagt das sie dieses nicht noch einmal mitmachen würde,aber jetzt nach einigen Wochen die sie nun wieder daheim ist hat sie ihre Meinung grundlegend geändert.
Sie schmiedet nun schon Pläne für kleinere Urlaube usw.und lacht nun auch schon wieder wenn ich Sie frage, ob sie die Perücke die Sie sich vor der Chemo und Bestrahlungstherapie zulegte nicht wieder zurückgeben möchte um mit dem Geld mal eine schöne Sause zu machen!Den Sie hatte so gut wie keinen Haarausfall.Ich sagte noch zu ihr :wenn ein Haarverlust zu beklagen wäre, würde ein Piratentuch auch schön anzusehen sein,oder eine Glatze,die kann auch Erotisch sein!
Da der Magen nicht mehr als Organ zu Verfügung steht kann sie zwar nicht mehr normale Portionen plus Nachschlag zu sich nehmen, aber das ist nicht so schlimm,sie muss halt nun öfters und kleine mengen essen,da der Dünndarm nun den Magen ersetzt.Die 18 Kilo Verlust die Sie hinnehmen musste sind auch nicht so schlimm,da ich ihr sagte:nun würde ich Sie glatt mit Claudia Schiffer verwechseln.
Essen kann und soll Sie lt. dem Prof. und den anderen Ärzten alles,nur soll Sie Tagebuch führen und aufschreiben was Sie verträgt und was nicht.Dazu kommen noch die Täglichen Tabletten und alle acht Wochen eine Spritze mit
einem hochdosiertem Vitamin Mix.
Nun das war es im großen und ganzen was ich im Moment dazu mitteilen kann aber wenn Du,Elena noch irgend etwas wissen möchtest versuche ich Dir zu antworten.Klar ist auch, das nicht bei jedem alles gleich gut verläuft,aber das wichtigste ist :Nicht im Selbstmitleid zu zerfließen und dem Patienten mitgeben : Das es ohne sein eigenes zutun, hinderlich ist wieder ganz der Alte zu werden!
Habe vergessen zu erwähnen das der Sozialdienst sich wegen einer Anschlussheilbehandlung kümmert.Wenn nicht den Behandelnden Arzt darauf ansprechen.Normale Nahrung bekommt man schon nach ca.5-6 Tagen.Man sollte mit geräucherten Speisen etwas vorsichtig sein.
Laut den Ärzten meiner Mutter sind die Heilungschancen sehr gut da man ohne Magen Uralt werden kann.


Gruß der Franke

Geändert von der Franke (28.03.2009 um 13:33 Uhr)
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