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Alt 25.05.2004, 23:24
Gast
 
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Standard Speiserörenkrebs

Liebe Sabine,

ich lese hier alles;-)

Ich danke Dir,es ist im Moment eine sehr schwere Zeit für uns.
Mal denk ich realistisch und bin froh das er nicht mehr leiden muß und dann wieder egoistisch, von mir aus hätte es Jahre so weiter gehen können,Hauptsache er ist bei uns.
Aber das wäre ja kein Leben für mein Vater gewesen,er war immer in Bewegung und er fand die Zeit die er nur im Bett lag grausam.

Sabine sei froh,dass du mit deinem Vater über den Tod sprechen kannst,wir konnten es nicht, er hat am Samstag noch gesagt,er wird wieder gesund.

Ich möchte Dir jetzt keine Angst machen,aber dein Papa wird nach Hause entlassen zum sterben,so wie meiner auch und mein Papa hatte noch 8 schöne Wochen zu Hause,er hat seinen Garten sehen können,hat gesehen wie seine ersten Blumen blühten,seinen Gebutstag erlebt,es gab natürlich auch schwierige Tage,was bei der Krankheit durchaus normal ist.

Gestalte Deinem Papa seine Zeit die er noch hat so schön wie möglich.

Ich bin so dankbar,das wir das noch konnten und ich bin so froh,das ich ihn auf seinem letzten Weg begleiten durfte.
Ich hatte so ein Angst davor,auch als mein bruder mir sagte,wenn ich ihn noch lebend sehen will muß ich mich beeilen,weil er schon so schwer atmete.
Ich war hin und hergerissen,soll ich fahren oder nicht.
Aber zum Schluß sagte mein Gefühl mir,ich sollte zu ihm gehen.

Mein Puls war mindestens auf 200,ich war am zittern wie Espenlaub,mein Mund war trocken wie sonst was...aber ich habe es durchgestanden und bin sehr dankbar dafür.

Mein Papa hat gekämpft und es hat sehr wehgetan ihn so leiden zusehen,aber hinterher sah er sehr friedlich aus.
So habe ich meinen Papa die die letzten 2 jahre nicht gesehen.

Meine Schwester sagte mir,das er auch 2 mal gelächelt hätte und ich bin mir sicher-und daran glaube ich ganz fest,dass jemand da war,der ihn abgeholt hat.
Ich glaube das es ein Leben danach gibt und er ist jetzt wieder mit meiner Mama zusammen.

Wir waren heute bei ihm zu Hause,mein Bruder und mein Mann haben ihm noch versprochen,den Rasen zumähen und noch einiges anderes zumachen,das haben sie heute getan.
Ich muß ganz ehrlich sagen,zu Hause bei mir leide ich mehr,bei meinem vater zu hause nicht,es erinnert alles an ihn,alles was da ist,hat er gemacht,ich fühle mich da wohler,es geht meinen geschwister genauso.

Als meine geschwister und ich zusammen waren,konnten wir sogar lachen,wir haben über ihn gesprochen und wie er was gemacht hätte und gesagt hätte und den Kopf geschüttelt hätte,wenn es nicht nach seiner Nase ging.

Ich weiß nicht ,ob es sich markaber anhört,das wir das schon können,aber mein Papa war ein ganz trockener Kerl,wie er was gesagt hat und ich glaub er möchte auch nic
ht das er uns leiden sieht.

Z.B. haben wir uns heute Gedanken gemacht,was er für einen Grabstein bekommt.
Mein Bruder sagte mir,das er ein Buch immer so schön fand,nur damals bei meiner Mama hatte er das Geld nicht dafür.
Er wird so ein Buch bekommen,er hat in der lezten Zeit sehr viel Asterix&Oberlix gelesen.
Ich sagte dann zu meinem Bruder aus Spass,dann wir er so ein Buch bekommen mit Asterix & Oberlix drauf anstatt einer Rose.
Ich weiß das mir mein vater darüber nie böse sein wird,wir werden es bestimmt nicht machen,aber das wir schon so darüber sprechen können,ist bestimmt die Erleichterung darüber das wir wissen er muß nicht mehr leiden.

Für dich ist es natürlich doppelt schwer,du hast keine Geschwister,suche für Dich und deinem Papa den schönsten Weg aus.

Ich drücke dich ganz doll und wünsche Dir viel Kraft und ds dein Papa nicht mehr lange leiden muß.

Liebe Grüße Daniela
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