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Alt 25.06.2018, 23:14
spice spice ist offline
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Standard AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater

Hallo, an die Beratungsstelle des KH haben wir uns schon gewandt bzw. mein Mann, aus Termingründen ist es noch nicht zu einem gemeinsamen Termin gekommen.
Zumindest im Gespräch mit meinem Mann schienen die als Ziel aber v. a. zu haben, wie man meinen Sohn überzeugen kann. Klar, sie erleben meinen Mann nur, wie er außerhalb des Anfalls ist, da ist er um die Kinder besorgt, liebevoll, vernünftig... In diesem Moment kann man sich nicht vorstellen, wie er in der Post-Krampf-Situation war... Irgendwelche Möglichkeiten, meinen Mann extern unterzubringen, sehen sie zumindest nicht, da es keine medizinische Indikation gibt.

Die Schule und durch diese das Jugendamt repräsentieren dagegen wiederum nur die andere Seite, denn sie erlebten nur meinen Sohn, wie er nach diesem Erlebnis durch den Wind war und wiederum meinen Mann nicht. Was das Jugendamt anbieten können sollte, kann ich mir nicht vorstellen, außer eben Familienhilfe (wie gesagt, begrenzt hilfreich) oder die Kinder herauszunehmen. Das Jugendamt verfügt meines Wissens ja nicht über Zugang zu Wohnheimplätzen für Erwachsene? Zumal ohne derzeitigen Bedarf des Betreffenden selbst?
Übrigens, das Jugendamt bei uns in der Gegend ist nicht so dolle, eine Bekannte hat dort gearbeitet und hat es aber schließlich nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren können..

Klar sollte mein Sohn so eine Entscheidung nicht treffen, de facto tut er es aber schon irgendwie, indem er sagt, dass er nicht bleibt, wenn der Papa wieder kommt. Sollte ich meinen Mann also gegen seinen Willen wieder aufnehmen und er erzählt das in der Schule...Ich denke zwar nicht, dass es ihm wirklich klar ist, was das bedeutet aber dann ist es auch schon zu spät.

Es gibt mittlerweile die Möglichkeit, dass mein Mann nach der Entlassung zu seinen Eltern geht, die wohnen aber 450 km entfernt. Das bedeutet schon, dass ein Kontakt so einfach dann nicht mehr möglich ist. Das ist für meinen Mann sehr traurig und auch für mich (obwohl es in der Tat auch Entspannung bedeutet, nicht dauernd in Sorge zu sein, dass etwas passiert), mein Sohn ist froh mit der Lösung. "Für meinen Mann da sein" ist mir dann aber kaum noch möglich.
In drei Wochen habe ich auch Urlaub und würde dann mit den Kindern zu meinen Eltern fahren (die wohnen in der Gegend der Schwiegereltern). Wir hoffen, dass auf neutralem Boden eine Annäherung wieder möglich sein wird. Aber was danach ist, müssen wir schauen, auch je nachdem, ob in dieser Zeit wieder etwas passiert. Mein Mann hofft schon, dass er nach dem Urlaub wieder mit heim "darf". Ich bin mir nicht so sicher, da mein Sohn sich schon sehr bestimmt äußert. Aber 6 Wochen sind ja lang für Kinder, vielleicht... Außerdem ist dann das nächste Staging, dann wissen wir vielleicht auch mehr dazu, ob die Immuntherapie angeschlagen hat.

Was die Kleine betrifft, sicher bekommt sie einiges mit aber immerhin zeigt sie keinerlei Scheu gegenüber meinem Mann, rennt ihm begeistert entgegen, stürzt sich in seinen Arm, wie vorher halt. Insofern ist da zumindest kein akuter Handlungsbedarf.
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