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Alt 07.01.2011, 06:12
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Ritterin Ritterin ist offline
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Standard AW: Ich möchte mich vorstellen

Lieber Rudolf,

mit dem Sutent wurde etwa eine Woche nach der Biopsie begonnen, in Großhadern weiß man darüber Bescheid. Nach der Krankenakte war bereits eine Infektion vorhanden bevor er Sutent eingenommen hat, das haben wir aber erst jetzt festgestellt.

In R. wurde in der Tumorkomferenz gegen eine Operation entschieden, diese sei aufgrund der Größe und der Lage des Tumors nicht möglich, da die Milz ebenfalls sehr stark betroffen ist. Es hieß die OP sei für meinem Vater in dem Alter gefährlich. Von Dr. St. erwarten wir nun eine zweite Meinung.

Ich habe sehr viel von Dir gelesen und stimme mit sehr vielem mit Dir überein. Vielleicht habe ich mit "kämpfen" etwas das falsche Wort gewählt. Ich bin selbst nicht gesund, bin mit 17 Jahren am Herz erkrankt und habe nun seit 6 Jahren mit einer chronischen Erkrankung zu tun, die es zuweilen sehr in sich hat. Ich habe selbst viel gekämpft, aber nicht gegen meinen Körper, sondern vielmehr FÜR meinen Körper und meine Gesundheit. Vielleicht wäre der Ausdruck "an mir arbeiten" etwas besser gewählt. Ich habe mein Leben komplett umgestellt und habe mich auch sehr viel mit meinen Selbstheilungskräften beschäftigt um mich mehr mit meinen Körper in Einklang zu bringen. Das ist alles nicht immer einfach, aber es lohnt sich für mich. Ich habe meinen Zustand angenommen und mich der Situation angepasst.

Das "nach innen gucken" ist meinem Papa im Vergleich zu mir leider gar nicht gegeben, dem verschließt er sich (noch) ganz. Der Vergleich klingt jetzt etwas oberflächlich, aber mein Papa ist so rational, für ihn ist der Körper mehr wie ein "Fahrzeug". Ist das noch reparabel oder muss man es weggeben? Es fällt ihm sehr schwer zu erkennen und anzunehmen daß der Körper nicht mehr so reibungslos funktioniert wie er es sein ganzes Leben lang getan hat. Das innen und aussen sieht er nicht als "ganzheitlich", das fällt ihm extrem schwer. Ich hoffe ich kann ihm dabei etwas Hilfestellung leisten.

Vielen Dank für Deine Gedanken!

Liebe Doreen,
es tut mir sehr leid zu hören, daß es auch Deinem Papa gerade nicht gut geht. Ich wollte Dich schon fragen, da ich Deinen Thread abonniert habe, Eure Geschichte liegt mir auch sehr am Herzen. Daß Dein Vater sich Ziele setzt finde ich jedoch super, davon ist meiner noch weit entfernt. Ich denke fest an Euch und hoffe er gibt sich nicht auf. Deine Befürchtung macht Dir sicherlich auch Sorgen, den Gedanken an Selbstmord trägt mein Papi glaube ich gar nicht. Nicht nur wegen uns sondern auch wegen sich selbst. Das zieht er denke ich nicht in Betracht.

Ich wünsche Euch weiterhin viel Kraft und denke an Euch. Bitte halte uns weiterhinauf dem Laufenden!

Liebe Marita,
ich werde ihm das mal vorschlagen. Wie ging es Dir denn Anfangs mit dem Citalopram, hattest Du davon Nebenwirkungen? Ich selbst nehme wegen Depressionen und Angstzuständen seit einigen Jahren Paroxat ein (auch ein SSRI), der Anfang der Einnahme war für mich jedoch wegen der Nebenwirkungen ziemlich holprig und anstrengend. Ich habe viel gebrochen, hatte einen intensiven Tremor, Alpträume, Schweißausbrüche und habe sehr viel Gewicht verloren. Das hat sich aber mit der Zeit dann gelegt. Ich habe noch Nebenwirkungen, aber die sind im Vergleich zur Depression, die bei mir sehr ausgeprägt war, erträglich.

Die Entzündungswerte meines Vaters waren gestern schlechter als bei der Aufnahme in Großhadern, aber der Arzt hat ihn beruhigt, daß das heute schon wieder ganz anders aussehen kann. Er hat schon länger ziemlichen Husten, weiß nicht ob das von den Metas kommt oder ob das mit der Infektion zu tun hat. Aber er hat im KH jetzt bereits 3 Kilo zugenommen!

Sorry, daß der Post so lang wurde, aber ich wollte gerne jedem antworten.

Ihr seid alle fest in meinen Gedanken!

Alles Liebe ~ Bettina

PS. Marita, ich habe ihm Deine Grüße ausgerichtet. Er hat sich sehr gefreut, bedankt sich und sendet Dir liebe Grüße zurück! Ich hoffe es klappt mal, daß wir uns uns in GH treffen!

Geändert von Ritterin (13.01.2011 um 00:05 Uhr)
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