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Alt 18.06.2003, 08:53
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Standard Nierenzellkarzinom und Lungenmetastasen

Lieber Jörg,
die Indikation für die Untersuchungen zum CT Deines Vaters besagt schon, daß Dein Vater ein in die Lunge metastasierendes Nierenkarziom hat. Man weiß von diesen Metastasen also schon ZUMINDEST seit der letzten Untersuchung im Januar.Man hat nun im Verlaufbild festgestellt, daß diese Metastasen in ihrer Anzahl und in ihrer Größe ZUNEHMEND sind. Insbsondere ist aufgefallen, daß neben diesen bekannten Metastasen, zu deren Anzahl und genauer Größe man sich nicht äußert, ein größerer neuer Befund hinzugekommen ist, der in den Voraufnahmen noch nicht zu sehen war: eine 3x4 cm große Metastase in der linken Lungenhälfte!
Dann ist bei Deinem Vater auswärtig ein Knochenszintigramm gemacht worden. In dem ist der Verdacht auf eine Metastase im Bereich des Sitzbeins geäüßert worden, was aber im Röntgenbild und im Knochenfenster des CT nicht bestätigt wurde. Das ergibt also ein recht uneinheitliches Bild, man sollte diese Stelle beobachten und nach angemessener Zeit noch mal kontrollieren. Im Knochenszintigramm erkennt man eigentlich genau "akute" Veränderungen, aber sie können manchmal nicht unbedingt von z.B. entzündlichen Prozessen unterschieden werden. Aber das Knochenszintigramm ist eigentlich die genauere Untersuchung für den Nachweis von Knochenmetastasen. Da die nierenkarzinom-bedingten Knochenmetastasen osteolytisch und nicht osteoplastisch ( wie bei den meisten anderen Krebsarten )sind, also knochen-zerstörend, werden sie im CT oder im Röntgenbild schon mal leicht übersehen. Ich persönlich glaube hier aber eher dem CT- bzw. Röntgenbild, zumal man im CT Anzeichen für eine Sklerosierungsvermehrung ( also verstärkte "Verkalkung" )hat, die am ehesten für einen "Verschleiß" sprechen. Aber: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, deshalb würde ich ein Verlaufsknochenszintigramm nach einiger Zeit machen lassen.
Weitere Anhaltspunkte für das Vorhandensein von Metastasen gibt es nicht und auch die Nierenloge rechts ist nach der Operation rezidivfrei, ebenso erscheinen die Lymphknoten soweit man sehen kann unauffällig.
Ist Dein Vater in irgendeiner Weise bzgl. der Metastasen schon nach der OP behandelt worden??? Da die ja schon seit mindestens Januar bekannt sind und Dein Vater sich in einem guten Allgemeinzustand befindet, wie Du schreibst, wäre eigentlich der schulmedizinsche Weg die Immun-Chemo gewesen.
Nähere Informationen hierzu findest Du unter anderem unter meinem Namen in der Rubrik "Niere raus,Tumor raus, was nun???".Wie stellt man sich in der Klinik das weitere Procedere bei Deinem Vater vor??? Aufgrund dieses Befundes muß es doch Vorschläge seitens der Ärzteschaft geben!?
Falls Du noch gezielte Informationen dazu brauchst oder weitere Fragen hast, melde Dich ruhig wieder. Wenn ich kann, helfe ich Dir gerne weiter.
Liebe Grüße,
Ulrike
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