[Katitole]

Guten Abend,

ich lese viel in diesem Forum. Geschrieben habe ich nur einmal kurz und dann ist kurzzeitig die Welt zusammengebrochen.

Bei meiner Mama wurde 2012 Lungenkrebs festgestellt. Einen Zyklus Chemo hat sie verkraftet und dann im Juni 2013 der Schock: Hirnmetastasen. Es folgte eine Operation und Ganzhirnbestrahlungen. Mittlerweile hat sie mindestens 4 Mitastasen im Gehirn und es wurde seit Juli diesen Jahres nicht mehr bestrahlt oder ähnliches. Sie sagt, die Ärzte hätten nicht mehr behandeln wollen, ich glaube, sie wollte es nicht mehr.

Leider ist es so, dass sie über die Krankheit so gut wie nicht spricht und mich offensichtlich auch beschützen will. Sie spielt mir immer vor, dass es ihr einigermaßen gut geht. Letzten Donnerstag war ich bei ihr und es geht ihr alles andere als gut. Sie kann kaum noch aufstehen, isst so gut wie nichts mehr und hat ständig Brechreiz. Der Arzt war am Donnerstag da und hat ihr etwas gegen die Übelkeit verschrieben. Er ist der Ansicht, dass jetzt akut nicht passieren sollte aber ich mache mir solche Sorgen und auch Vorwürfe.

Mama lebt allein ca. 50 km von mir entfernt. Ich arbeite und habe einen 4,5 jährigen Sohn. Trotzdem könnte ich natürlich 2mal die Woche hinfahren, sie möchte das aber nicht. Sie blockt mich regelrecht ab. Der Arzt stellt jetzt einen Kontakt zu einem ambulanten Hospizdienst her... das Gespräch kann aber wegen den Feiertagen erst in der 2. Januarwoche stattfinden. Ich bin der Meinung, sie kann eigentlich nicht mehr allein bleiben. Aber das schlimmste, was ich ihr antun könnte, wäre, sie ins Krankenhaus zu bringen. Sie ist sehr eigen und kann Bevormundung jeglicher Art nicht leiden. Im Moment geht sie bei mir nicht ans Telefon.

Wie geht man nur mit so einer Situation um? Ich möchte ihr gerne ihren Willen lassen aber ich würde mir auch nicht verzeihen, wenn etwas passiert und niemand ist bei ihr.

Grüße und sorry für den langen Text
Katitole