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Alt 02.09.2007, 13:29
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Marienkäfer1346 Marienkäfer1346 ist offline
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Standard AW: Wissen gegen die Angst oder Unwissen gegen die Angst?

Hallo Caropepita,
Ziel ist das "gute" Leben, trotz Diagnose, sagst du. Ja, genau das sollte das Ziel sein. Das Schöne an diesem Ziel ist, dass man das ja wirklich selbst "erschaffen" kann, dieses gut leben, trotz Diagnose. Da braucht man nur seine eigene Kraft dazu, sein positives Denken. "Nur" meine ich nicht ironisch, bestimmt nicht. Mir ist sehr bewusst, wieviel zu diesem "nur" gehört. Trotzdem aber ist es doch so, dass man das selbst bewirken kann.
Ich danke dir für dein Verständnis für für meine Vogel-Strauß-Taktik. Bohre mir gerade ein ganz schönes Loch in den Sand, um meinen Kopf hinein zu stecken. Es beruhigt mich, dass du sagst, dass es am Anfang wohl eher normal ist. Ich denke auch, dass ich schon noch in dieses "Wissen sammeln" kommen werde.

Hallo Daniela,
habe innerlich gejubelt, als ich dein "sehr gut" las. Es ist also sogar sehr gut, dass es dieses Her2 negativ ist. Was immer dieses Her2 negativ bedeutet. Ich denke, ihr werdet es wissen. Aber es ist "sehr gut". Wie froh ich darüber bin. Ich sage dir von Herzen danke für diese gute, meinen Sonntag verschönernde Nachricht.
"Klar begrenzt", das stand in dem Befund, der zunächst nur aufgrund der Mammografie erstellt wurde. In dem Stanzbefund stand es dann nicht mehr. Da wird irgendwie dann wohl anders gewertet und klassifiziert. Aber, wie gesagt, ich habe nur einmal kurz und ängstlich draufgeschaut und danach nicht mehr.

Lieber Wolf,
genau so wie du es beschreibst, ging es uns auch. Von dem Rat, die Biopsie gar nicht zu machen, da der Krebs noch aggressiver würde, lieber gleich amputieren, gar nichts machen, sondern positiv denken und alternative Heilweisen ausprobieren usw. usw. haben wir allen möglichen Rat bekommen. Auch unser Wechsel von einem großen Tumorzentrum in ein kleines, vor kurzem erst zertifiziertes Brustzentrum wurde uns "übel genommen". Dir hilft das Wissen in Bezug auf deine Frau. Dahin werde ich auch noch kommen. Momentan hilft mir mein "Gefühl", meine Intuition, die mich leitet, das (vermeintlich) Richtige für meine Schwester zu tun.
Euch beiden alles Gute!

Liebe Regina,
das Wissen und Verstehen gibt dir Ruhe, Zuversicht und das Begreifen deiner Mitverantwortung. Das hört sich gut an. Es hört sich danach an, als ob du die Diagnose schon angenommen hast und nun den für dich besten Weg gehst. Mitverantwortung ist, so glaube ich, wahnsinnig wichtig. Man fühlt sich so ausgeliefert und hilflos, wenn man sich der Eigenverantwortung verweigert. Ich nehme mir auch gerade vor, für meine "Kleine" (sie ist 152) zu kämpfen wie eine Löwin.

Liebe Ellen,
du hast Recht. Es wird wohl anders, wenn man aus der Phase der Ängste und des Wartens in die Phase des aktiven Aufnehmen des Kampfes gehen kann. "Dem Krebs auf dem Pelz rücken", wie hier jemand schrieb. Dann wird auch diese Lähmung abfallen. Ich freue mich, hier immer wieder von dir zu hören und Ermutigung zu bekommen, und ich danke dir dafür.

Liebe Monkeponke,
dass du nach einem Jahr Krebs eine Auszeit brauchtest, das kann ich mir mehr als gut vorstellen. Ich merke jetzt schon, nach so kurzer Zeit, wie mich dieses Thema besetzt. Muss immer wieder dagegen ankämpfen, mich auch mit meiner "Normalität" zu beschäftigen, mein Kopf und meine Seele wieder auch etwas frei zu kriegen, und vor allem die Nacht freizukriegen in den dunklen sogenannten Stunden zwischen Tag und Traum.
Mein Gefühl sagt mir, dass ich viel lernen werde. Über das Leben und über unser aller Endlichkeit und über meine Kräfte, meine Grenzen, über das Festhalten und Loslasssen und über die Liebe.

Bei diesem Lernweg erlebe ich euch alle als Weggefährten, und ich bin dankbar für diese Begleitung.

Euer Marienkäfer
Reinhild

P.S. Werde mir in den nächsten Tagen nach Birkes Suppoert auch mal ein richtig schönes "Profil" hier machen.
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