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Alt 20.08.2003, 10:15
Gast
 
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Standard es ist lange her..aber nicht lange genug

hallo

ich habe mich hier mal durch alle eure geschichte durchgelesen! und nun,ich kann nicht sagen warum möchte ich euch auch meine geschichte erzählen! allerdings ist das alles nicht mehr so frisch wie bei euch!
und ich kam auf diese seiten eigentlich nur weil ich grosse angst habe auch einmal zu erkranken! aber ich finde es wahnsinnig toll das es dieses forum und den chat hier gibt ich habe so viel positives noch nie erlebt,so viel zusammenhalt und unterstützung!
und jetzt möchte ich mal erzählen.
angefangen hat es mit meinem grossvater. es war glaube ich im jahre 1989 als bei meinem opa zufällig ein tumor im darm festgestellt wurde. erwar jedoch gott sei dank noch sehr klein und konnte gut entfernt werden. ich war damals gerade 17 jahre alt und wohne auch leider ziehmlich weit weg von meinen grosseltern deshalb weiss ich auch nur bruchweise was da alles war! vor allem weil meine oma nicht darüber reden mochte haben wir nur das wichtigste erfahren!auf alle fälle traf es mich wie ein schlag als ich hörte mein opa hat krebs! mein opa doch nicht ,der 1,90 grosse ,starke,lebenslustige immer gesunde mann,der doch nicht!! ich hatte furchtbare angst! die anschliessenden chemos hat er echt super überstanden und ich weiss nicht wie lang es dauerte aber es hiess dann:krebs besiegt!!! er musste 7 jahre lang einmal jährlich auf 2 tage ins kh zu kontrolluntersuchungen! war immer alles in ordnung!er machte auch nach 7 jahren weiterhin diese untersuchungen weil er sagte es könne nicht schaden und so ist er wenigstens sicher das alles ok ist!das ging bis ins jahr 2001 ! da kam auf einmal..der tumormarker hat wieder ausgeschlagen etwas stimmt nicht! nach vielen untersuchungen stellten sie dann etwas auf dwer leber und etwas auf der lunge fest! er wurde dann wieder behandelt und kam ins kh zur op des tumors an dem lungenflügel! laut dem was er mir sagte nach der op war es nur ein kleiner gut zu entfernender tumor! er kam dann wieder nach hause mal zur erholung! das war dann das letzte mal! was ich dann noch weiss ist das er grosse probleme wegen der leber hatte! eines tages brach er zusammen .meine oma sagte es hätten die beine einfach nachgegeben und es wurde ihnen gesagt im kh das ginge von der leber aus! und ich denke das hat meinem grossvater die lebensfreude genommen denn er war einer der nie stillsitzen konnte immer etwas im garten oder haus zu tun hatte!eine woche später ist er im kh eingeschlafen und nicht mehr erwacht!es ging so furchtbar schnell ich konnte ihn nicht mehr besuchen! ich sah ihn das letzte mal nach der lungen op. da sagte er mir..weisst du,ich mache das alles nur mehr für oma.wenn sie nicht wäre täte ich mir das alles nicht noch mal an! aber sie braucht mich ! ich werde diese worte und seinen blick dabei nie vergessen!er fehlt mir unheimlich und wenn ich meine oma besuche ist es immer noch so total fremd ohne ihn!
weiter geht es mit meiner mutter! sie war eine frau die leider immer viel zu lang damit wartete zum arzt zu gehen! es war am heiligen abend im jahre 1997 als sie mir erzählte sie hätte so starke schmerzen im kiefer,sie könne ihr gebiss nur unter starken schmerzen tragen und das schon eine weile lang! irgendwann monate vorher war sie beim praktischen arzt weil sie schmerzen hatte und einen knoten am hals spürte.er meinte es sei irgendein infekt und gab ihr etwas! und anstatt wieder hinzugehen als es nicht besser wurde nahm sie halt die medikamente weiter und selbst noch ein paar dazu! das erfuhr ich aber erst vieeel später! allso an heilig abend habe ich dann so lange auf sie eingeredet bis sie sagte sie würde jetzt wieder hingehen! allerdings dachte keiner von uns das es so kommen würde wie es kam! sie ging anfang jänner..nach den feiertagen endlich hin,dieser schickte sie zum röntgen und am selben abend noch kam der anruf vom röngtenarzt sie möge sich die befunde sofort holen und sofort damit ins kh! das traf uns alle wie ein schlag! am nächsten tag im kh ..verdacht auf zungengrundkrebs! paartage später biopsie dann ergebnis verdacht bestätigt! ende jänner kam sie ins kh zu den op! insgesamt 2 op´s die sie relativ gut überstand! der arzt sagte mir man konnte alles was man erkennen konnte entfernen das sei positiv und man habe halt grossflächig entfernt um sicher zu gehen! weiss nicht genau was alles nur weiss ich vom kehlkopf blieb nicht viel und etliches an drüsen usw. sie sah furchtbar aus!!! ich war so erschrocken! ihr kopf war so sehr geschwollen sie hatte schnitte vom ohr bis zur schulter hinunter! aber die tage darauf sah es laut arzt ganz gut aus er sagte sie bekäme jetzt logopädische stunden um reden und schlucken zu lernen und sie wäre spätestens muttertag daheim! und es ging ihr so auch wirklich gut! dannsollte sie mal chemo bekommen und dann würde man weitersehen!wir hatten viel hoffnung! am 8.april um 12:00 mittags bekam ich den anruf meine mutter sei gestorben! ich sagte nur ..nein warum denn...wiso denn...! es waren wie ich erst tage später erfuhr lungen-und magenblutungen die sich nicht stoppen liessen!ich konnte es nicht fassen! ich war so voller hoffnung nach dem gespräch mit dem arzt! ich dachte schon immer wieder mal hoffentlich lebt sie noch lange habe mich schon mit dem tod beschäftigt aber doch nicht jetzt schon????? meine welt geriet völlig aus den fugen!!!! meine mutter war die wichtiogste person in meinem leben und bisw heute habe ich ihren tod nicht verwunden!meine eltern waren geschieden und so blieb alles an mir und meiner jüngeren schwester hängen!ich wusste gar nicht wie stark man sein kann wenn man muss zumal ich auch zu dem zeitpunkt drei kinder im alter von 6,5,und 3 jahren hatte! vor allem der heilige abend ist ein tag den ich am liebsten streichen würde! denn ich habe bis dahin jeden heiligen abend mit meiner mutter gefeiert..mein ganzes leben lang! und auch nach 5 jahren ist weihnachten das allerschlimmste für mich!
auch meinen vater habe ich vor fast 3 jahren verloren! er litt nicht an krebs aber an einer sehr grausamen lungenkrankheit deren namen ich allerdings nicht weiss! er lebte schon seit 3 jahren nur mit sauerstoffflasche und irre vielen medikamenten! auch etliche kleine herzinfarkte hatte er! sein leid war das schlimmste das ich miterlebt hatte denn es zog sich über jahre! als seine frau und ich ihn das letzte mal aus dem kh holten wussten wir er hat nicht mehr lange! er war geistig voll auf der höhe konnte aber fast nicht mehr sprechen weil es zu anstrengend war! am donnerstag haben wir ihn aus dem kh geholt! am freitag ging es ihm so schlecht das der hausarzt uns sagte er hätte nur mehr stunden! ich blieb das wochenende über bei ihm...es war furchtbar! er sagte mir und seiner frau immer wieder wie sehr er uns liebt und das wir kontakt halten sollen wenn er weg ist! ich sagte nur immer hör auf das will ich nicht hören! er hat das wochenende überlebt,und es hört sich vielleicht grausam an aber wir standen oft in der küche ich und seine frau und beteten das er endlich erlöst würde! es war so furchtbar zu sehen wie viel schmerzen er ertragen muss!montag und dienstag war ich immer von 8 bis 12 uhr vormittags bei ihm da ich ja dann heim musste zu den kindern! am dienstag hatte er einen super vormittag! wie lange nicht! es ging ihm so gut und er riss witz und so weiter! gegen 11 meinte er dann er legt sich ein bisserl hin er ist müde! er wachte nie wieder auf! gegen mitternacht starb er! es war das schlimmste für mich ihn auf diesem weg zu begleiten! dieses leid zu sehen! aber auch wenn er mir sehr fehlt und ich sehr vie geweint habe bin ich froh das er erlöst wurde!
das ist meine geschichte! die kurzfassung und doch sooooo lang!
danke fürs zuhören und alles liebe und viel kraft!!!!!
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