Hallo Marcus,
ich möchte Dich auch aufrütteln, Dich nicht einfach nur zu beweinen.
Als erstes lass dringend den Primär-Tumor entfernen. Du hast das Glück, dass Dein Krebs gefunden wurde, bevor er die Niere verschließt, wie es bei mir der Fall war. Wenn Du DIE Schmerzen aushalten müsstest, würdest Du Dich vermutlich auch unverzüglich unter’s Messer begeben! Wenn Du jetzt zuwartest, wirst Du diese Schmerzen kennenlernen, was ich KEINEM wünsche! Nutze also die Gnade, die Dir damit schon gezeigt wurde.
Zweitens: Wer bist Du, wer ist der Onkologe, dass Ihr so kleingläubig seid! Du musst es schon zulassen, dass Dir geholfen wird, aber dann wirst Du auch lernen, dass der Herr Dir die nötige Kraft dazu geben wird. Im Übrigen: ich habe die mehreren Operationen und IMT-Therapien nicht nur als Belastung empfunden, sondern erfahren wie gut das ist, wenn man dabei lernt, demütig zu werden und die Zuwendung des medizinischen Personals, der Familie und der Gemeinde als großes Geschenk anzunehmen.
Drittens: Hört auf, mit Prognosen über die Lebenserwartung Unterlassungen zu rechtfertigen!
Jeder einzelne Tag unseres Lebens ist ein Geschenk von einzigartigem Wert! Ich kann das behaupten, nachdem ich trotz aller Statistiken nach Entfernung der Niere und multipler Metastasen in Lunge und Zwerchfell mittlerweile 4.459 Tage mit großer Dankbarkeit und vielen Freuden begrüßen konnte. Und ich kann Dir versichern, ich habe nicht vor, so bald damit aufzuhören.
Hör’ Du also auf zu jammern und tu’ endlich etwas!

Herzliche Grüße
Heino